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Guttapercha



    Die (oder auch das) Guttapercha (malaiisch: getah „Gummi“, percha „Baum“) ist der eingetrocknete Milchsaft des im malaiischen Raum heimischen Guttaperchabaumes (Palaquium gutta). Guttapercha steht chemisch dem Kautschuk nahe, ist aber im Gegensatz zu diesem nicht cis-, sondern trans-1,4-verknüpftes Polyisopren mit weit geringerer molarer Masse. Bei Raumtemperatur ist es härter und nicht so elastisch, wird aber bei ca. 50 °C weich und knetbar.

Wegen seiner guten Isoliereigenschaften wurde das Terpen jahrzehntelang zur Umhüllung von elektrischen Kabeln verwendet. Materialversuche im Jahre 1846 und die Erfindung der Extrusionspresse durch Werner Siemens führten 1847 zur Gründung der Telegraphenbauanstalt „Siemens & Halske“.

Der Golfball war in der Vergangenheit auch ein typisches Anwendungsbeispiel für dieses Material. Sehr verbreitet waren Eimer aus Guttapercha in der chemischen Industrie, bevor die moderneren Materialien verfügbar waren. Insbesondere in Dynamitfabriken wurden Guttaperchaeimer zum Transport von kleineren Sprengölchargen verwendet und sind auf älteren Abbildungen häufig zu sehen.

In der Zahnmedizin wird es als provisorisches Füllmaterial und zur Herstellung von Abdrücken sowie zum Verfüllen der Wurzelkanäle bei Wurzelkanalbehandlungen verwendet.

 
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