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Halbstarrer Belag



Der so genannte halbstarre Belag oder vermörtelte Belag ist ein bitumengebundener Bodenbelag.

Der halbstarre Belag besteht aus einem bitumengebundenen Traggerüst, dessen Hohlräume (ca. 25 %) mit einem dünnflüssigen, hochfesten (70–100 N/mm²) Mörtel gefüllt werden, welcher speziell für diesen Zweck entwickelt wurde.

Der Belag vereint bei richtiger Ausführung die Flexibilität des Asphalts mit der Festigkeit des Betons. Das Bindemittel ist schwindkompensiert und schnellabbindend. Auf Grund der schnellen Festigkeitsentwicklung kann der halbstarre Belag je nach Temperatur (bei ca. 20 °C) bereits nach 12 - 24 Stunden benutzt werden. Die Druckfestigkeit des fertigen Belages beträgt ca. 10 N/mm².

Der halbstarre Belag wird meistens als fugenloser Belag bei hoher Beanspruchung verwendet, wo herkömmlicher Asphalt nicht ausreichend ist, oder wo die Fugen beim Beton problematisch sind. Er ist geeignet für lange andauernde Belastungen und für Anwendungsgebiete mit sehr großen Temperaturschwankungen und ist tausalz- und frostbeständig. Üblicherweise werden nur die oberen Schichten einer Verkehrsfläche in Form eines halbstarren Belages ausgeführt, da hiermit vor allem der Widerstand gegen bleibende Verformung erhöht werden soll (z.B. Spurrinnenentwicklung oder Eindrücke von Containern). Die darunter befindlichen Tragschichten werden dagegen meistens in üblicher Bauweise als Asphalt- oder zementgebundene Tragschichten ausgeführt, womit insgesamt ein „gemischtes Tragsystem“ entsteht, das speziell für den jeweiligen Anwendungsfall zu bemessen ist.

Halbstarre Beläge können durch Abschleifen eine terrazzoähnliche Oberfläche erhalten. Da halbstarre Beläge überwiegend auf hochbelasteten und/oder industriell genutzten Verkehrsflächen Anwendung finden, spielen gestalterische Gesichtspunkte eine untergeordnete Rolle. Durch das Schleifen wird eine negative Veränderung der Griffigkeit der Oberfläche erreicht; sie muss auf die Nutzung abgestimmt sein.

Verwendungszwecke sind:

  • Bushaltestellen
  • Garagen
  • Lastwagenparkplätze
  • Umschlagplätze
  • Lagerhallen und Werkstätten
  • Flughäfen
  • Häfen
  • ähnliche Gebiete mit hohen Anforderungen an die Standfestigkeit des Belags.

Nachteile der halbstarren Bauweise von Belägen sind:

  • heikle Ausführung, Erfahrung
  • ungeeignet für Verkehr mit höheren Geschwindigkeiten (fehlende Griffigkeit)

Durch die fehlende Langzeitbewährung von Aufbauten mit halbstarren Deckschichten sind diese nicht in der Richtlinie für die Standardisierung des Oberbaues von Verkehrsflächen (RStO) enthalten.

 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Halbstarrer_Belag aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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