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Heinrich Matthaei



 

Heinrich J. Matthaei (* 1929) ist ein deutscher Biochemiker und ehemaliger Direktor am Göttinger Max-Planck-Institut für Medizin.

Zusammen mit Marshall Warren Nirenberg gelang ihm die Entschlüsselung des genetischen Codes.

Ihm gelang im Jahr 1961 am NIH in Bethesda das bedeutende Poly-U-Experiment, das von einigen Autoren als das wichtigste Experiment des 20. Jahrhunderts bezeichnet wird. Durch dieses Experiment wurde erkannt, dass eine Aminosäure in der Proteinsynthese über das Basentriplett Uracil kodiert wird.

In der Folge des Experiments gelang ihm gemeinsam mit Marshall Nirenberg die Aufklärung der wesentlichen Alphabet-Bestandteile. Der genetische Code war gebrochen. Das Experiment markiert das Ende eines weltweiten Rennens um das Begreifen des genetischen Codes. Die folgende komplette Entzifferung des Codes eröffnet den wichtigsten experimentellen Zugang zur Genetik.

Matthaei und Nirenberg haben ihre Arbeiten mit streng alternierender Autorenschaft publiziert. Damit wird das gleiche Autorengewicht nach außen betont.

Heute lebt Heinrich Matthaei in Göttingen.

Veröffentlichungen

  • Matthaei, J.H. & Nirenberg, M.W. (1961): Characteristics and stabilization of DNAase-sensitive protein synthesis in E. coli extracts. In: Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. Bd. 47, S. 1580-1588. PMID 14471391 PDF
  • Nirenberg, M.W. & Matthaei, J.H. (1961): The dependence of cell-free protein synthesis in E. coli upon naturally occurring or synthetic polyribonucleotides. In: Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. Bd. 47, S. 1588-15602. PMID 14479932 PDF

Literatur

  • Hans-Jörg Rheinberger: Experimentalsysteme - Eine Geschichte der Proteinsynthese im Reagenzglas. Wallstein Verlag, ISBN 3-89244-454-4.
 
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