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Horner-Wadsworth-Emmons-ReaktionDie Horner-Wadsworth-Emmons Reaktion (kurz: HWE-Reaktion) ist eine chemische Reaktion stabilisierter Phosphonatcarbanionen mit Aldehyden (oder Ketonen) um stereoselektiv E-Alkene darzustellen. 1958 veröffentlichte Leopold Horner eine modifizierte Wittig-Reaktion unter Verwendung phosphonatstabilisierter Carbanionen.[1][2] Wadsworth und Emmons entwickelten diese Reaktion weiter.[3][4] Im Gegensatz zu den Phosphoryliden der Wittig-Reaktion, sind die phosphonatstabilisierten Carbanionen nucleophiler und basischer. Dementsprechend können diese, anders als die Phosphorylide, alkyliert werden. Die, als Nebenprodukt anfallenden, Dialkylphosphatsalze können einfach durch wässrige Extraktion entfernt werden. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
ReaktionsmechanismusDie Horner-Wadsworth-Emmon-Reaktion beginnt mit der Deprotonierung des Phosphonats, es bildet sich das Phosphonatcarbanion 1. Die Nucleophile Addition des Carbanions an das Aldehyd 2 (oder auch Keton), die zum Zwischenprodukt 3a oder 3b gilt als der geschwindigkeitsbestimmende Schritt.[9] Wenn R2=H ist, können sich die Intermediate 3a und 4a und die Intermediate 3b und 4b ineinander umwandeln.[10] Eine Eliminierung von 4a und 4b ergibt das Z-Alken 5 und das E-Alken 6. Das Verhältnis der diastereomeren Alkene 5 und 6 ist nicht abhängig vom stereochemischen Ausgang der Carbanionadditon, sondern hängt weitgehend vom Ausmaß des chemischen Gleichgewichts zwischen den Intermediaten ab. Die Elektronen-ziehende-Gruppe (kurz: EWG - electron withdrawing group) alpha zum Phosphonat ist für die Reaktion unbedingt erforderlich. In Abwesenheit einer "EWG" ist das Endprodukt der Reaktion das αH-Hydroxyphosphonat 3a bzw. 3b.[11] Diese α-Hydroxyphosphonate können mit Diisopropylcarbodiimiden in Alkene umgewandelt werden.[12] StereoselektivitätDie HWE-Reaktion bevorzugt die Bildung von E-Alkenen. Generell gilt, je besser sich das Gleichgewicht zwischen den Intermediaten einstellen kann, desto höher die Selektivität bzw. der E-Alkenanteil. Disubstituierte AlkeneThompson und Heathcock veröffentlichten eine systematische Studie der Reaktion von Trimethylphosphonoacetat mit verschiedenen Aldehyden.[13] Während die einzelnen Unterschiede klein waren, zeigte sich ein kumulativer Effekt, der es ermöglicht die Stereoselektivität mit Hilfe der Struktur des Phosphonats zu steuern. Folgende Bedingungen erhöhen die E-Stereoselektivität:
In einer weiteren Studie konnte gezeigt werden, dass sterisch anspruchsvolle Phosphonate und "EWGs" die E-Alkenselektivität ebenfalls erhöhen. Trisubstitutierte AlkeneDer sterische Anspruch der Phosphonate und der EWGs zeigt tatsächlich einen Effekt auf die Reaktion von α-verzweigten Phosphonaten mit aliphatischen Aldehyden.[14]
Aromatische Aldehyde ergeben meist ausschließlich E-Alkene. Will man Z-Alkenen aus aromatischen Aldehyden darstellen, is die Still-Modifikation (siehe unten) eine Möglichkeit. Olefinierung von KetonenDie Stereoselektivität der HWE ist hier gering bis durchschnittlich. VariationenBasen-empfindliche SubstrateDa viele Substrate empfindlich auf Natriumhydrid reagieren, wurde einige Studien zu milderen Basen durchgeführt. Zum einen "Masamune und Roush" mit Lithiumchlorid und DBU[15] und "Rathke" mit Lithium oder Magnesiumhalogenen mit Triethylamin[16] und andere Basen[17][18][19]. Still ModifizierungStill und Gennari entwickelten Bedingungen, die eine Reaktion mit sehr hoher Stereoselektivität zu Z-Alkenen ermöglichen.[20] Man nutzt Phosphonate mit elektronenziehenden Gruppen (z.B.: Trifluoroethyl[21]) zusammen mit stark dissozierenden Bedingungen (KHMDS und 18-Kronen-6-ethern in THF). Ando hat hierzu postuliert, dass der Gebrauch elektronenarmer Phosphonate die Eliminierung der Oxophosphonante beschleunigt[22]. Siehe auch
Quellen
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Horner-Wadsworth-Emmons-Reaktion aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |