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Horst Kessler



Horst Kessler (* 5. April 1940 in Suhl, Thüringen) ist ein deutscher Chemiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

Horst Kessler wurde als Sohn von Walter und Getrude Kessler, geb. Heym, geboren. Er besuchte von 1946 bis 1958 die Schule in Suhl und studierte von 1958 bis 1961 Chemie an die Universität Leipzig. Dann wechselte er an die Universität Tübingen, wo er unter der Leitung von Eugen Müller 1963 diplomierte und 1966 mit einer Arbeit zu Kupfersalzkatalysierte Diazomethanreaktion mit Aromaten promovierte. Schon drei Jahre später habilitierte er in Organischer Chemie mit einer Arbeit zum Nachweis innermolekularer Beweglichkeit durch NMR-Spektroskopie. Er war kurzzeitig Universitätsdozent in Tübingen, bevor er 1971 auf den Lehrstuhl für Organische Chemie an die Universität Frankfurt am Main berufen wurde. 1989 wechselte er als Professor für Organische Chemie und Biochemie an die Technische Universität München, wo er von 1994 bis 1996 auch Dekan der Fakultät für Chemie, Biologie und Geowissenschaften war. Gastprofessuren führten ihn 1975 an die Dalhousie University, Halifax, 1985 an die Universität Tokyo, 1988 an die University of Wisconsin-Madison, 1990 ans Technion, Haifa, 1997 an die University of Texas at Austin und 1998 an die Hebräische Universität Jerusalem.

Kessler arbeitet auf dem Gebiet der Bioorganischen Chemie und der Kernspinresonanzspektroskopie (NMR). Mit letzterer ist ihm die Strukturaufklärung medizinisch bedeutsamer Makromoleküle in wässrigen Lösungen gelungen, wie zum Beispiel Ciclosporin, Tacrolimus, Phallotoxin, Substanz P und Sirolimus. Außerdem widmete er sich zyklischen Peptiden, Peptidomimetika und deren Synthese, um möglichst kleine, hochselektive Moleküle zu erzeugen. Seine Forschungen sind wichtig für die Entwicklung neuer Medikamente, darunter Stoffe, die die Angiogenese in Tumoren unterbinden und schließlich zur Nekrose des Tumors führen.

1964 heiratete Kessler Elke Wiebach, mit der er drei Kinder hat: Wolfram, Uta und Bernhard. Sein Hobby ist Musik.

Veröffentlichungen

Kessler veröffentlichte bisher mehr als 600 Arbeiten und mehr als 30 Patente.

Preise

  • 1963 Medaille auf der „Deutschen Woche“ in Gent
  • 1985 Short Term Fellowship Award (Japanese Society for Promotion of Science)
  • 1986 Otto-Bayer-Preis
  • 1988 Max-Bergmann-Medaille für Peptidchemie
  • 1997 Emil-Fischer-Medaille (Gesellschaft Deutscher Chemiker)
  • 2001 Max-Planck-Forschungspreis
  • 2002 Vincent-du-Vigneaud-Preis (American Peptide Society)
  • 2002 Hans Herrloff Inhoffen-Medaille
  • 2002 Ehrendoktorwürde der Universität Leipzig
  • 2003 Philip Morris Forschungspreis
  • 2005 Burkhardt-Helferich-Preis für Bioorganische Chemie

Mitgliedschaften

  • 1996 Bayerische Akademie der Wissenschaften
  • 2002 Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina
  • Gesellschaft Deutscher Chemiker
  • American Chemical Society
  • Max-Bergmann-Kreis zur Förderung der Peptidchemie
  • European Peptide Society
  • American Peptide Society
  • Hans-Fischer-Gesellschaft
  • Bund der Freunde und Förderer der TU München
  • Liebig-Vereinigung für Organische Chemie

Literatur

  • Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender, 2007, S. 1739, ISBN 3-598-23616-6
  • Wer ist Wer, 2006, S. 671, ISBN 978-3-7950-2042-2
  • stb: Seit 1940 dynamisch. Horst Kessler 65. In: Mars Newsletter. Mitteilungsblatt der Fachgruppe Magnetische Resonanzspektroskopie der Gesellschaft Deutscher Chemiker. 03/2005
 
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