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IF-Stahl



Ein IF-Stahl ist ein Stahl ohne interstitiell eingelagerte Legierungsbestandteile, d.h. es werden im Metallgitter keine Eisenatome durch Kohlenstoff- oder Stickstoffatome blockiert. Die Abkürzung IF steht für Interstitial Free (interstitiellfrei). Dadurch entsteht ein sehr weicher Stahl mit sehr guten Umformeigenschaften. Er wird vor allem für komplizierte Tiefziehteile im Automobilbau eingesetzt.

Die IF-Stähle werden in die Kategorie ULC- Stahl eingeteilt. Das Kürzel ULC kennzeichnet den typisch geringen Kohlenstoffgehalt solcher Stähle (ULC = Ultra Low Carbon):

Der niedrige Gehalt an Kohlenstoff und Stickstoff wird durch eine Entkohlungsbehandlung der Stahlschmelze im Vakuum vor dem Vergießen erzielt. Die verbleibenden C- und N-Atome werden durch Legieren mit Titan oder Niob in Karbiden gebunden und scheiden sich spätestens während des langsamen Abkühlens nach der letzten Warmumformung aus.

Zu dem gibt es höherfeste IF-Stähle. Die gewünschte und gesteigerte Festigkeit wird durch Mischkristallverfestigung sowie durch das bewusste Zulegieren von P, Si und Mn erreicht. Phosphor ist an der Mischkristallverfestigung maßgeblich beteiligt, schon 0,01% Massenprozent können zu einer Erhöhung der Streckgrenze um ca. 8 MPa führen.

Die höherfeste IF-Stähle werden z.B. mit HX180Y, HX220Y, HX260Y bezeichnet. Der Zahlwert gibt jeweils die Streckgrenze an. Diese Stähle sind in der DIN EN 10292 Kontinuierlich schmelztauchveredeltes Band und Blech aus Stählen mit hoher Streckgrenze zum Kaltumformen.

Literatur

  • Rolf Bode, Gerd Hartmann, Klaus-Peter Imlau: Stahlfeinbleche für den Automobilbau, Verlag moderne industrie, 2000, ISBN 3478931630

Siehe auch

  • Stahl
  • Liste der DIN-Normen
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel IF-Stahl aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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