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Industriepark Höchst



  Der Industriepark Höchst ist das etwa vier Quadratkilometer große Gelände der ehemaligen Farbwerke Hoechst AG. Er liegt in den Frankfurter Stadtteilen Höchst, Sindlingen und Schwanheim sowie mit seinem südwestlichen Teil in der Gemarkung Kelsterbach und wird vom Main durchflossen. Zwei Brücken verbinden den nördlichen mit dem südlichen Werksteil.

Der Industriepark Höchst ist einer der größten Chemie- und Pharmastandorte Europas. Betreiber des Industrieparks ist seit der Aufgliederung der Hoechst AG 1998 die Firma Infraserv Höchst. Diese bietet den über 90 ansässigen Unternehmen Industriedienstleistungen wie Energien, Entsorgungs- und Sicherheitsleistungen oder Facility Management an. Tochterfirmen wie Infraserv Logistics oder Provadis ergänzen das Portfolio um Logistik- und Aus- und Weiterbildungleistungen. Der Industrieparkbetreiber ist nicht zuletzt für die Gefahrenabwehr verantwortlich. Er unterhält deshalb auch eine eigene Werkfeuerwehr und ein medizinisches Versorgungszentrum.

Im Industriepark Höchst wurden seit 2000 jährlich mehr als 300 Mio. Euro investiert, das ist mehr als in den besten Jahren der Hoechst AG. Größter Investor und größtes Einzelunternehmen am Standort ist Sanofi-Aventis. Die Zahl der Arbeitsplätze stieg von ca. 19.000 Ende der 90er Jahre auf ca. 22.000 im Jahr 2005. In den nächsten Jahren sind weitere Großprojekte mit einem Investitionsvolumen von über einer Milliarde Euro geplant, darunter der Neubau eines Ersatzbrennstoff-Kraftwerks und der Neubau des Ticona-Werkes, das dem geplanten Ausbau des Frankfurter Flughafens weichen muss.

Zum Schutz der anliegenden Bevölkerung vor Störfällen wurden unter anderem Sirenen als Frühwarnungsinstrumente installiert. Gesprächskreise und Veranstaltungen, Fördermaßnahmen und eine eigene Website dienen dem Dialog zwischen Industrieparkfirmen und Anwohnern.

Das bekannteste Bauwerk des Werksgeländes ist das 1920 bis 1924 errichtete Technische Verwaltungsgebäude, nach seinem Architekten Peter Behrens auch als Behrensbau bezeichnet. Turm und Brücke des Bauwerks waren von 1947 bis 1997 das Firmenlogo der Hoechst AG.

Die durch die ansässigen Chemieunternehmen verursachten Abgase stellen für die angrenzenden Stadtteile bei entsprechender Windrichtung eine hohe, zumindest geruchsmäßige, Belastung dar. Eine statistische Erhöhung von Atemwegs- oder Lungenerkrankungen konnte aber noch nicht nachgewiesen werden.

Ansässige Unternehmen

  Unternehmen aus den Bereichen Pharma, Chemie und Biotechnologie haben sich hier angesiedelt. Zu den bekanntesten Unternehmen zählen:

  • Air Liquide GmbH Technische Gase (ehemals Messer Griesheim)
  • Basell Polyolefine GmbH
  • Bayer CropScience AG
  • BIS Industrieservice Höchst GmbH (Technische Dienstleistungen)
  • Celanese Chemicals Europe GmbH
  • Clariant GmbH
  • Degussa AG
  • Degussa Bank GmbH
  • Deutsche Post In Haus Service GmbH
  • Diabel (Pfizer) Pharmazeutika
  • DyStar Textilfarben GmbH & Co. Deutschland KG
  • Frankfurt Intermodal Terminal GmbH, Betreiber des Containerterminals
  • Grillo-Werke AG
  • Hewlett-Packard GmbH
  • Infraserv Höchst (Industriedienstleistungen)
  • Kuraray Specialties Europe GmbH
  • LII Europe GmbH
  • Manpower GmbH Personaldienstleistungen
  • Nutrinova GmbH
  • Pemeas Fuel Cell Technologies
  • Provadis - Partner für Bildung und Beratung GmbH
  • Sandoz
  • Sanofi-Aventis
  • Siemens AG
  • Solvay Fluor GmbH
  • Ticona GmbH
  • Technion GmbH

Literatur

  • Wolfgang Metternich, Ideenfabrik. Von den Farbwerken zum Industriepark Höchst, Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978 3 7829 0576 3

Koordinaten: 50° 05' 24" N, 08° 32' 04" O

 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Industriepark_Höchst aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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