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Iodwasserstoffsäure



Strukturformel
H^ +\ I^-
Allgemeines
Name Iodwasserstoffsäure
Summenformel HI aq
Andere Namen Jodwasserstoffsäure
Kurzbeschreibung farblose Flüssigkeit
CAS-Nummer 10034-85-2
UN-Nummer 1787
Sicherheitshinweise
R- und S-Sätze R: 34
S: 26 - 28
Handhabung Nicht mit starken Oxidationsmitteln oder starken Laugen in Berührung bringen. Geeignete Schutzhandschuhe als kurzzeitigen Spritzschutz verwenden. Dämpfe sollten nicht eingeatmet werden. Substanzkontakt sollte vermieden werden. Nicht in die Kanalisation gelangen lassen. Mit geeignetem flüssigkeitsbindenden Material aufnehmen. Der Entsorgung zuführen. Entstehende Dämpfe müssen mit Wasser niedergeschlagen werden. Im Brandfall kann es zur Entstehung von Iodwasserstoff und Iod kommen.
Lagerung Belüftet (z.B. entspr. Schrank)
MAK -
LD50 (Ratte) -
LD50 (Kaninchen) -
Physikalische Eigenschaften
Aggregatzustand flüssig
Farbe farblos
Dichte 1,70g*cm-3 (57% HI) 1,97 g*cm-3 (67% HI) jeweils bei 20°C
Molmasse 127,93 g/mol
Schmelzpunkt 0 °C
Siedepunkt 127 °C
Dampfdruck x °C
Weitere Eigenschaften
Löslichkeit
unbegrenzt mischbar mit Wasser
Schlecht löslich in Lösungsmittel
Unlöslich in Lösungsmittel
Kristall
Kristallstruktur Gittertyp angeben
Thermodynamik
ΔfH0g 26 kJ/mol
ΔfH0l in kJ/mol
ΔfH0s in kJ/mol
S0g, 1 bar 207 J/(mol · K)
S0l, 1 bar in J/(mol · K)
S0s in J/(mol · K)
Analytik
Klassische Verfahren Kurzbeschreibung Nachweisreaktionen (auch der einzelnen Ionen!)

SI-Einheiten wurden, wo möglich, verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, wurden Normbedingungen benutzt.


Iodwasserstoffsäure HI ist eine Lösung von Iodwasserstoff in Wasser. Ihre Salze heißen Iodide. Sie ist nach Flusssäure, Salzsäure und Bromwasserstoffsäure das letzte Glied in der Reihe der Halogenwasserstoffsäuren. Die Säurestärke nimmt innerhalb der Hauptgruppe zu. Allerdings ist Iodwasserstoffsäure nicht nur die stärkste Halogenwasserstoffsäure, sondern auch die stärkste bekannte sauerstofffreie Säure überhaupt (vgl.: Säurestärke).

Die wässrige Lösung von Iodwasserstoff (HI) reizt die Atemwege und verursacht schwere, schlecht heilende Verätzungen. Daher ist beim Umgang mit Iodwasserstoffsäure stets Vorsicht geboten. In den Handel kommt Iodwasserstoffsäure meist als 57 %ig Säure.

Synthese

Iodwasserstoffsäure kann prinzipiell auf folgenden Synthesewegen hergestellt werden:

Ein Syntheseweg erfolgt mittels Verdrängungsreaktion. Hierbei wird das Iodid mittels einer starken Säure (Phosphorsäure) aus ihrem Salz vertrieben (Kaliumiodid). Es entsteht Iodwasserstoff und ein Phosphorsalz des Kaliums, Kaliumdihydrogenphosphat.

\mathrm{3 \ KI + H_3PO_4 \longrightarrow 3 \ HI + K_3PO_4}
Kaliumiodid und Phosphorsäure reagieren zu Iodwasserstoff und Kaliumphosphat.

Eine weitere Synthese ist durch Oxidation von Schwefelwasserstoff mit Iod möglich. Dabei flockt elementarer Schwefel aus, währende der Iodwasserstoff gelöst bleibt. Der Schwefel kann anschließend abfiltriert werden.

\mathrm{I_2 + H_2S_{aq} \longrightarrow 2 \ HI_{aq} + S \downarrow}
Iod und Schwefelwasserstoff reagieren in wässriger Lösung zur Iodwasserstoffsäure und Schwefel, der in wässriger Lösung ausflockt.

Eine weitere Synthese von Iodwasserstoff erfolgt mittels eines Zweischritt-Prozesses: Zuerst wird Iod mit Phosphor in einer sauerstoffarmen Umgebung verbrannt. Anschließend wird das entstandene Phosphortriiodid langsam in Wasser gegeben.

\mathrm{2 \ P + 3 \ I_2 \longrightarrow 2 \ PI_3}
Phosphor und Iod reagieren zu Phosphortriiodid.
\mathrm{2 \ PI_3 + 6 \ H_2O \longrightarrow 6 \ HI + 2 \ H_3PO_3}
Phosphortriiodid und Wasser reagieren stark exotherm unter der Bildung von Iodwasserstoffsäure und Phosphonsäure.

Nachweis

Der Nachweis der Iodidionen kann mit Silbernitrat-Lösung vorgenommen werden. Hierbei wird ein gelber, äußerst schwerlöslicher Niederschlag von Silberiodid beobachtet. Dieser ist um Zehnerpotenzen schwerer löslich als jener der anderen Silberhalogenide. Deshalb wird bei Zugabe von gesättigter Silberchlorid-Lösung zu einer iodidhaltigen Lösung ein Niederschlag beobachtet.

 
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