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Iridium
Iridium ist ein chemisches Element im Periodensystem der Elemente mit dem Symbol Ir und der Ordnungszahl 77. Das sehr schwere, harte, spröde, silber-weiß glänzende Metall aus der Platingruppe gilt als das korrosionsbeständigste Element. Unter 0,11 Kelvin wechselt es in den supraleitfähigen Zustand über. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
GeschichteIridium (griech. iridios „regenbogenfarbig“ nach der Vielfarbigkeit seiner Verbindungen) wurde 1803 in London von Smithson Tennant zusammen mit Osmium entdeckt. Beim Auflösen eines Rohplatins in Königswasser befanden sich beide Platinmetalle im unlöslichen schwarzen Rückstand. Die Farbvielfalt der Iridiumsalze inspirierte Tennant zu dem Namen Iridium. VorkommenIridium ist seltener als Gold oder Platin. In der Natur tritt es elementar in Form von kleinen Körnern auf oder in Begleitung des Platins. Mit Osmium bildet es zwei natürlich vorkommende Minerale:
Wichtige Vorkommen liegen in Südafrika, im Ural, Nord- und Südamerika, in Tasmanien, Borneo und Japan. Freies Iridium ebenso wie andere Elemente der Platingruppe finden sich in Flusssanden. Daneben fällt Iridium bei der Verhüttung von Nickelerzen an. EigenschaftenWegen seiner Härte und Sprödigkeit kann Iridium nur schwer bearbeitet werden. Bei Rotglut oxidiert es unvollständig zu schwarzem IrO2, das oberhalb 1140 °C wieder zerfällt. Auch Iridium ist wie Osmium in der Hitze und vor allem bei höherem Sauerstoffgehalt als Oxid flüchtig. An kalten Stellen jedoch scheidet es sich im Gegensatz zum Osmium als Metall oder IrO2 wieder ab. In Mineralsäuren, auch in Königswasser, ist es beständig. In Chlorid-Schmelzen bei Gegenwart von Chlor wird es jedoch aufgelöst. In der natürlich auftretenden Isotopenzusammensetzung ist Iridium nach Osmium das zweitdichteste Element. Das stabile Iridiumisotop 193Ir hat jedoch mit 22.65 g/cm3 die höchste Dichte aller nicht radioaktiven Isotope. Ob Iridium oder Osmium das dichteste Element darstellt, ist also Definitionssache. In der angelsächsischen Literatur gilt überwiegend Osmium als das dichteste Element. VerwendungIridium ist oft Bestandteil von Legierungen, denen es Härte und/oder Sprödigkeit verleiht. Platin-Iridium-Legierungen setzt man bei Präzisionsmessungen, in der Medizin und dem Maschinenbau ein. Weitere Verwendung findet es:
SicherheitshinweiseMetallisches Iridium ist wegen seiner Beständigkeit ungiftig. Als Pulver oder Staub ist es leicht entzündlich, in kompakter Form nicht brennbar. Iridiumverbindungen müssen als toxisch eingestuft werden. IsotopeEs gibt zwei natürliche Isotope von Iridium und eine Reihe von Radioisotopen, wovon Ir-192 mit einer Halbwertszeit von 73,83 Tagen das stabilste ist. Ir-192 zerfällt als Betastrahler zu Platin-192, die meisten anderen zu Osmium. Iridium 192 eignet sich durch die Aussendung von Gammastrahlung mit einer Energie von etwa 550 keV (Kiloelektronenvolt) auch in der zerstörungsfreien Werkstoffprüfung. Industrielle Röntgenanlagen erreichen eine maximale Energie von 450 keV. Bei Werkstücken mit einer Wandstärke von über 5 cm wird meistens auf Iridium zurückgegriffen. Der Iridiumstrahler ist in etwa so groß wie ein Stecknadelkopf und in einem Behälter eingeschweißt. Der eingeschweißte Strahler wird wiederum in einem verschließbaren Arbeitsbehälter untergebracht, der zur Zurückhaltung der Gammastrahlung mit abgereichertem Uran ausgekleidet ist. Die STRAHLENGERÄTE oder Arbeitsbehälter für Iridiumstrahler haben folgende Abmessungen: 20 cm lang, 10 cm breit und 15 cm hoch. Das Gewicht beträgt etwa 13 bis 20 kg, je nach Leistung. Sie sind somit für den mobilen Einsatz optimal geeignet. KT-ImpaktIridium kommt in verhältnismäßig hoher Konzentration in der Sedimentschicht vor, die das Zeitalter der Kreide vom Tertiär trennt und dient als wichtiger Beweis für einen großen Meteoriteneinschlag, der unter anderem die Dinosaurier ausrottete. Siehe auch KT-Impakt (Kreide-Tertiär-Einschlag). VerbindungenViele Iridiumsalze sind farbig: Mit Chlor bildet es olivgrünes Iridium(III)-chlorid oder dunkelblauschwarzes nicht ganz definiertes Iridium(IV)-chlorid. Mit Fluor reagiert es zu gelbem, leichtflüchtigem Iridium(VI)-fluorid beziehungsweise gelbgrünem Iridium(V)-fluorid.
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Iridium aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |