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Jadeit



Jadeit
Chemismus Na(Al,Fe3+)[Si2O6]
Mineralklasse Kettensilikate und Bandsilikate
VIII/F.01-130 (nach Strunz)
65.1.3c.1 (nach Dana)
Kristallsystem monoklin
Kristallklasse monoklin-prismatisch \ 2/m
Farbe grün in allen Variation bis schwarz, seltener weiß oder farblos
Strichfarbe weiß
Mohshärte 6 bis 6,5
Dichte (g/cm³) 3,2 bis 3,4
Glanz frisch gebrochen matt, wachsartig, geschliffen glasartig
Transparenz durchsichtig bis durchscheinend
Bruch splittrig, spröde
Spaltbarkeit gut nach {110}
Habitus massige Aggregate, selten prismatische, nadelige Kristalle
Häufige Kristallflächen
Zwillingsbildung
Kristalloptik
Brechzahl α=1,654-1,673 β=1,659-1,679 gamma;=1,667-1,693
Doppelbrechung
(optische Orientierung)
Δ=0,013-0,020 ; zweiachsig positiv
Pleochroismus farblos oder grün-gelbgrün-gelb
Winkel/Dispersion
der optischen Achsen
2vz ~ 70° bis 80°
Weitere Eigenschaften
Phasenumwandlungen
Schmelzpunkt
Chemisches Verhalten
Ähnliche Minerale
Radioaktivität nicht radioaktiv
Magnetismus nicht magnetisch
Besondere Kennzeichen

Jadeit (synonym: Jade) ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Silikate und Germanate, sowie der Abteilung Kettensilikate und Bandsilikate (Inosilikate). Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Na(Al,Fe3+)[Si2O6] und entwickelt überwiegend massige, faserige Aggregate, selten auch prismatische bis nadelige Kristalle. Das Natrium kann durch Aluminium oder Eisen diadoch (gleichwertig) ersetzt sein.

Jadeit gehört zur Pyroxengruppe und zusammen mit Aegirin, Augit, Diopsid, Esseneit, Hedenbergit, Jervisit, Johannsenit, Kanoit, Klinoenstatit, Klinoferrosilit, Kosmochlor, Namansilith, Natalyit, Omphacit, Petedunnit, Pigeonit und Spodumen zur Untergruppe Klinopyroxene.

Als monomineralisches (überwiegend aus Jadeit bestehend) Gestein ist es unter dem Namen Jade bekannt.

Jadeit wird heutzutage ausschließlich zu Schmucksteinen und kunstgewerblichen Objekten verarbeitet.

Inhaltsverzeichnis

Besondere Eigenschaften

Die Farbe des Jadeit zeigt alle Variationen von Grün und kann bisweilen ins Schwarze spielen. Seltener wird auch farbloser, weißer, gelber, rosa bis violetter, orangener oder brauner Jadeit gefunden. Auch mit kleinen schwarzen Flecken. Jadeit ist sehr zäh und widerstandsfähig, vor allem bei faseriger, verfilzter Struktur.

Etymologie und Geschichte

Jadeit und damit Jade ist bereits seit der Steinzeit bekannt und war im alten China ein hochbegehrtes Mineral. Seinen Namen erhielt es allerdings erst im 16. Jahrhundert während der Eroberung Mexikos durch die Spanier, abgeleitet von piedra de ijada aufgrund der dem Stein zugeschriebenen Heilwirkung bei Lenden- und Nierenleiden.

Varietäten

Chloromelanit ist ein Mischkristall aus Aegirin, Diopsid und Jadeit mit dem Mischungsverhältnis von etwa 1:1:1. Das fälschlicherweise dem Jadeit zugerechnete Nephrit ist dagegen ein Mischkristall aus Tremolit und Aktinolith.

Esoterik

Jadeit wird eine Nierenbeschwerden heilende Wirkung zugeschrieben

Bildung und Fundorte

Jadeit bildet sich durch Hochdruck-Metamorphose aus Albit nach der Reaktionsgleichung

Albit \Longleftrightarrow Jadeit + SiO2 (Quarz)

im Blauschiefer und so genannten Jadeit-Gneisen. Es bildet sich jedoch bevorzugt im unteren Druck/Temperatur-Bereich zusammen mit Diopsid und Aegirin bei Drücken von 7 bis 11 kbar und Temperaturen zwischen 250° und 400° C. Jadeithaltige Gesteine sind also vor allem in den Subduktionszonen an Kontinentgrenzen zu finden.

Fundorte sind unter anderem Minas Gerais in Brasilien, verschiedene Provinzen der Volksrepublik China, Forchheim in Deutschland, die Inselgruppe der Kykladen in Griechenland, Grenville und Labrador in Kanada, Tawmaw/Myanmar in Neuseeland, Tibet, China, sowie Ben Sur in den USA

Verwendung

  Im Jungneolithikum wurden aus alpinem Jadeit spitznackige Beile gefertigt, vermutlich in Sägetechnik. Diese wurden weit gehandelt und gelangten bis in die Bretagne und nach Großbritannien (Sweet-track jade). Manche der Beile sind so groß, dass sie als Prestigegegenstände angesprochen werden.

Bereits zwischen dem 10. und 6. Jahrhundert vor Christus schnitzten die Olmeken aus Jade ihre Gesichtsmasken.

Siehe auch

Literatur

  • Martin Okrusch, Siegfried Matthes: Mineralogie. 7. Auflage. Springer Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-540-23812-3
  • Walter Schumann: Edelsteine und Schmucksteine. 13. Auflage. BLV Verlags GmbH, 1976/1989, ISBN 3-405-16332-3
  • Edition Dörfler: Mineralien Enzyklopädie. Nebel Verlag, ISBN 3-89555-076-0
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Jadeit aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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