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Jaspis
Jaspis ist eine mikrokristalline, feinkörnige Varietät des Minerals Quarz und gehört wie dieses entsprechend zur Mineralklasse der Oxide mit einem Stoffmengenverhältnis mit Metall:Sauerstoff=1:2. Es ist eng verwandt mit dem stets faserig aufgebauten Chalcedon. Die Verwandtschaft ist so eng, dass sogar Stücke vorkommen, bei denen körnig und faserig aufgebautes Quarzmaterial miteinander verwachsen ist. Jaspis wird ausschließlich zu Schmucksteinen verarbeitet. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Besondere EigenschaftenJaspis ist nur sehr selten in reiner Form zu finden. Durch Verwachsungen mit Achat und Opal, aber auch durch Fremdbeimengungen von bis zu 20% wie Tonerde, Eisenoxid, Eisenhydroxid und Manganhydroxid schwanken seine chemischen und physikalischen Eigenschaften sehr stark. Da die Menge und Verteilung dieser Beimengungen über das Erscheinungsbild entscheiden, ist der Farb- und Varietätenspielraum des Jaspis außerordentlich groß. Zudem ändert sich auch die Strichfarbe je nach Beimengung entsprechend und lässt sich kaum zur Echtheitsprüfung heranziehen. Das hat zur Folge, dass viele ähnlich geformte und gemaserte Minerale bzw. Varietäten und sogar Gesteine, deren Farbe und Zeichnung denen des Jaspis ähnlich sehen, unter diesem Namen im Handel vertrieben werden. Etymologie und GeschichteDas Wort „Jaspis“ leitet sich über das lateinische iaspis aus dem griechischen ἴασπις, íaspis für „gesprenkelter Stein“ ab. Diese Bezeichnung wiederum stammt ursprünglich aus einer orientalischen Sprache, möglicherweise aus dem Altägyptischen oder Persischen (yashp). VarietätenDie Namen beziehungsweise Handelsnamen der vielen Varietäten spiegeln oft ihren Herkunftsort, aber auch ihre Farbe und Zeichnung wider.
Der Heliotrop wird zwar oft fälschlicherweise mit dem Synonym Blutjaspis belegt, ist jedoch eine eigenständige Quarzvarietät von lauchgrüner Farbe mit rosa bis roten Flecken. Im Gegensatz zum körnigen Jaspis ist Heliotrop jedoch radialstrahlig aufgebaut, kann aber dem Jaspis durch Bildung kugeliger Aggregate ähnlich sehen. Bildung und FundorteJaspis findet sich derb, eingesprengt, in Kugeln und Geschieben meist als Gangfüllung oder Knollen, selten auch in trauben- oder nierenförmigen Gestalten. Neben den bereits bei den Varietäten benannten Fundorten wird Jaspis darüber hinaus unter anderem an folgenden Stellen gefunden: Erzgebirge, Harz, Müllheim und Idar-Oberstein in Deutschland, Jekaterinburg und Ochotsk in Sibirien, auf der italienischen Insel Sizilien und der französischen Insel Korsika, sowie in Tirol. Verwendung als SchmucksteinJaspis war im Altertum bei den Griechen und Römern ein höchst angesehener Schmuckstein. In der Bibel heißt es nach dem Apostel Johannes offenbarte Himmlische Jerusalem (Offb 21,19 EU):
Im Laufe der Jahrhunderte hat der Jaspis an Bedeutung und Wertschätzung verloren und wird gegenwärtig zu Siegelsteinen, Dosen, Vasen, Tischplatten, Kannen, Mosaik, architektonischen Arbeiten etc. genutzt. größte SchmucksteineDer bisher größte geschliffene Jaspis der Welt wurde aus einem 2850 kg-Rohling zu einer Kugel mit einem Gewicht von etwa einer Tonne und einem Durchmesser von 87,5 cm gefertigt. Sie befindet sich in Sankt Augustin-Hangelar [1]. Eine weitere Jaspiskugel in Rekordgröße stammt ursprünglich aus Botswana und steht im Deutschen Edelsteinmuseum in Idar-Oberstein. Aus einem 800 kg schweren Rohling wurde eine 224 kg schwere Kugel mit 54 cm Durchmesser geschliffen [2]. Manipulationen und ImitationenDie Vielfalt an Farben und Zeichnungen beim Jaspis macht es leicht, ihn mithilfe ähnlich aussehender Gesteine und Varietäten anderer Minerale nachzuahmen. Beispielsweise wird auch die Serpentin-Varietät Silberauge unter der Bezeichnung Zebra-Jaspis vertrieben. Blumenjaspis ist eigentlich Unakit und ebenso ein Gestein wie der als Leopardenfell-, Regenwald- oder Augen-Jaspis verkaufte Rhyolith. EsoterikDer im späten Mittelalter berühmte Naturforscher Konrad Gesner überlieferte: "Der Jaspis ist ein Schild vor der Brust, das Schwert in der Hand und die Schlange unter den Füßen. Er schirmt gegen alle Krankheiten und erneuert Geist, Herz und Verstand." Bei den alten Griechen glaubte man, dass der Jaspis seinem Träger innerliche Harmonie beschere und Frauen durch das Tragen des Steins eine harmonievolle Schwangerschaft haben. Der rote Jaspis soll am besten bei Übelkeit und übermäßiger Esslust helfen. GalerieSiehe auchEinzelnachweiseLiteratur
Kategorien: Schmuckstein | Varietät (Mineralogie) | Rhomboedrisches Kristallsystem |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Jaspis aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |