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Jean-Antoine Chaptal
Jean-Antoine Chaptal, Comte von Chanteloup (* 3. Juni 1756 in Nojaret Kommune Badaroux Lozère; † 30. Juli 1832 in Paris), war ein französischer Chemiker und Politiker. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
LehrtätigkeitChaptal, Sohn eines Apothekers, studierte bis 1777 Chemie in Montpellier. Im Jahre 1777 promovierte er in Chemie, bevor er nach Paris ging um dort zu lehren. 1781 wurde er an einen Lehrstuhl für Chemie an der Medizinischen Fakultät von Montpellier Languedoc berufen, wo er die Thesen Lavoisiers unterrichtete. Die Methode der Trockenzuckerung von Wein(Chaptalisation) zur Erzielung eines höheren Alkoholgehalts durch Zugabe von Zucker zum Traubensaft oder Most vor bzw. während der Gärung trägt seinen Namen. Ökonomische TätigkeitDas Kapital, das ihm durch den Tod eines reichen Onkels zufiel, steckte er in den Aufbau eines chemischen Werkes zur Herstellung von Mineralsäuren, Alaun, Bleiweiß, Soda und anderer Substanzen. Sein Renommee beruht besonders auf den praktischen Anwendungen, die er insbesondere mit der Optimierung der Produktion der Salzsäure darlegte. Seine praxisbezogenen Arbeiten wurden von der französischen Regierung wohlwollend beachtet. Man verlieg ihm den Adelsstand und das Band des Ordens von Saint Michel. Während der Französischen Revolution wurde er wegen der Veröffentlichung des Titels Dialogue entre un montagnard et un girondin arrestiert. Durch Intervention seiner Freunde wurde er jedoch rasch wieder freigelassen. Im Jahre 1793, übernahm er die Leitung der Salpeterwerke von Grenelle. Zwischen 1794 und 1797 arbeitete er erneut in Montpellier, und ging anschließend nach Paris. Chaptal entwickelte seine Lehrsätze zur Weinherstellung von 1799 an. Er verfasste den Abschnitt Wein des Landwirtschaftswörterbuches des Abtes Rozier. Wissenschaftler wie Cadet-de-Vaux und Jean- Louis Roard publizierten seine neue Doktrin mit ihren spezifischen Beobachtungen. Die Weinwirtschaft setzte seine Forschungsergebnisse unverzüglich um. Chaptal revolutionierte die Önologie und fasste seine Grundsätze 1807 in einem Buch zusammen. Die erste Handelskammer im heutigen Deutschland wurde 1803 in Mainz auf Chaptals Beschluss vom 3 nivôse des Jahres IX (23 Dezember 1802) als Chambre de Commerce gegründet. Politische TätigkeitNach dem Staatsstreich des 18. Brumaire VIII wurde er zum durch den Ersten Konsul Napoléon Bonaparte zum Konsul des Staates ernannt und folgte am 21. Januar 1801 Lucien Bonaparte als Minister des Inneren nach. Dies war der Anfang einer vollständigen Neuorganisation der öffentlichen Verwaltung. Er errichtete eine chemische Fabrik nahe Paris, eine Kunstschule und eine Industrievereinigung. Er reorganisierte die Hospitäler. Herausragend ist die Schaffung einer Hebammenschule, der Schule l'Hospice de la Maternité de Paris im Jahre 1802. Mit dem Chaptal-Erlass wurde die Umverteilung der napoleonischen Beutekunst geregelt. Er führte das metrische System für Gewichte und Längenmaße ein und förderte Künste wie Wissenschaften. Napoleon verlieh ihm den Titel Comte de Chantelout und sowie das Großkreuz der Ehrenlegion. Chaptal demissionierte 1804, als Bonaparte sich zum Kaiser küren ließ, um sich seinen wissenschaftlichen Arbeiten zu widmen. Nach Napoleon's Rückkehr von Elba, wurde Chaptal Arbeits- und Handelsminister, wurde aber zum Rückzug ins Privatleben gezwungen als der Kaiser abdanken musste. Sein Name wurde bis 1819 von der Liste der Freunde Frankreichs gestrichen. Trotzdem wurde Chaptal 1816 durch Ludwig XVIII. zum Mitglied der Akademie der Wissenschaften nominiert. Chaptals Verdienst war die Wissenschaft populär zu machen und die Entdeckungen der Chemie in Industrie und Landwirtschaft praktikabel anzuwenden. Ruiniert durch die Schulden seiner Söhne, verkaufte er seinen Besitz 1823 und starb am 30. Juli 1832 in Armut. Werke
SonstigesChaptal ist namentlich auf dem Eiffelturm verewigt, siehe: Die 72 Namen auf dem Eiffelturm.
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