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Jean Henri Hassenfratz



Jean Henri Hassenfratz (* 20. Dezember 1755 in Paris); † 26. Februar 1827 ebenda) war ein französischer Mineraloge, Physiker, Chemiker und Politiker.

Leben

Hassenfratz kam jung nach Martinique, war dann in Paris Zimmermann, bildete sich als Autodidakt theoretisch im Baufach aus und bereiste 1783 im Auftrag der französischen Regierung die Steiermark, Kärnten, Ungarn und einen Teil Deutschlands, um Bergbau und Hüttenwesen näher kennen zu lernen. Nach seiner Rückkehr erhielt er die Direktion des Laboratoriums des Antoine Laurent de Lavoisier (1743-1794), des Begründers der neuzeitlichen Chemie.

Während der Französischen Revolution (1789-1799) war Hassenfratz Mitglied des Jakobinerklubs und des Pariser Gemeinderats und setzte es durch, dass die auf den 31. Mai nachts beschlossene Verhaftung der Girondisten auf den nächsten Morgen verschoben wurde, wodurch er vielen Freiheit und Leben rettete. Seine Schriften verfolgten damals revolutionäre Tendenzen.

1793 übertrug ihm der Minister Servant die Aufsicht über die Kriegsmunition. Großes Verdienst erwarb sich Hassenfratz um das Bergbauwesen, um die Reorganisation der Militärschule und die Gründung der „École Polytechnique“, an der er 1794 als Professor der Physik angestellt wurde.

1797 wurde er Professor an der Bergwerksschule. 1814 trat er in den Ruhestand.

Werke

  • École d'exercice, ou manuel militaire de l'infanterie, cavalerie et artillerie nationale (Paris 1790; erschien bald darauf als
  • Catéchisme militaire, ou manuel du garde national, Paris 1790) und
  • Cours révolutionnaire d'administration militaire (Paris 1794).
  • Sidérotechnie, ou l'art de traiter les minéraux de fer, pour en obtenir de la fonte, du fer et de l'acier (Paris 1812, 4 Bde.);
  • Dictionnaire physique de l'Encyclopédie (Paris 1816-21, 4 Bde.);
  • Neues System der ... chemischen Zeichen. Jean Henri Hassenfratz und Pierre Auguste Adet. In: Methode der chemischen Nomenklatur (Methode de nomenclature chimique, deutsch). Wien, 1793.
  • System der chemischen Zeichen für die antiphlogistische Chemie und ihre Nomenklatur / von [Jean Henri] Hassenfratz und [Pierre Auguste] Adet. Zum Gebrauche deutscher Scheidekünstler ... hrsg. von Karl Frh. von Meldinger. Wien: Wappler in Komm, 1793 (Nouveau Système de caractères chimiques, deutsch).
    • Das Wichtigste aus der Eisenhüttenkunde. Übers. u. mit Anm. begleitet v. Traugott Lebr. Hasse. 2 Bde., Leipzig: Baumgärtner, 1820-1821.
  • Èncyclopédie Méthodique (Dictionnaire de Physique). Paris 1816-21, 4 Bde..
  • Traité théorique et pratique de l'art de calciner la pierre calcaire, et de fabriquer toutes sortes de mortiers, ciments, bétons etc., soit à bras d'hommes, soit à l'aide de machines. Paris, 1825.

Literatur

  • Emmanuel Grison: L'étonnant parcours du républicain Jean-Henry Hassenfratz (1755-1827), In: Collection Histoire et Sociétés, 1996, ISBN 2-911762-04-5
  • Biografie mit Porträt (franz.)


Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text („public domain“) aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn Du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen.
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