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Josef Tillmans



Josef K. Tillmans (* 4. Juli 1876 in Ramsdorf, heute zu Velen, Westfalen; † 1935) war ein deutscher Lebensmittelchemiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Tillmans war der Sohn eines Kaufmanns, besuchte zunächst das Realgymnasium in Münster und studierte dann an der Königlichen Akademie Münster Chemie. Dort und an der Landwirtschaftlichen Versuchsstation in Münster war er u. a. ein Schüler Joseph Königs, des Begründers der deutschen Lebensmittelchemie, bei dem er 1902 mit der Dissertation Über das Fadenziehend- und Schleimigwerden von Brot und Milch promovierte.

Nach der bestandenen Hauptprüfung für Lebensmittelchemiker war er zuerst am „Chemischen Untersuchungsamt für die Auslandsfleischbeschau“ in Emmerich am Rhein tätig, später als Chemiker im Bereich Wasser und Abwasser am Tiefbauamt der Stadt Frankfurt am Main.

1909 wurde er Leiter der chemischen Abteilung des neu gegründeten „Städtischen Hygienischen Instituts“ in Frankfurt. Die Abteilung wurde 1913 zum Nahrungsmittel-Untersuchungsamt und war für die Lebensmittelkontrolle in Frankfurt und Umgebung zuständig. 1915 habilitierte sich Tillmans an der neu gegründeten Universität Frankfurt und wurde dort 1917 außerordentlicher Professor, 1920 ordentlicher Professor der naturwissenschaftlichen Fakultät.

Tillmans war bis zu seinem Tod Leiter des Nahrungsmittel-Untersuchungsamts, das seit 1922 als selbständiges Universitätsinstitut für Nahrungsmittelchemie und Städtisches Untersuchungsamt firmierte.

Tillmans war Mitglied des Reichsgesundheitsrates und Vorsitzender der Fachgruppe für Wasserchemie im Verein Deutscher Chemiker. Er war von 1930 bis 1934 Herausgeber der Zeitschrift für Untersuchung der Lebensmittel. 1935 erhielt er als einer von vier Preisträgern die im Jahr zuvor vom Verein Deutscher Lebensmittelchemiker gestiftete Joseph-König-Gedenkmünze.

Forschungsschwerpunkte

In der Wasserchemie beschäftigte er sich mit der aggressiven Kohlensäure und mit Enteisenung und Entmanganung. Auf diesen Gebieten war er auch international als Sachverständiger gefragt.

Ein anderer Tätigkeitsschwerpunkt Tillmans' war die Ascorbinsäure (Vitamin C), deren Reindarstellung, Eigenschaften und Bestimmung in Lebensmitteln ihn beschäftigten. Sein Name ist heute noch durch „Tillmans' Reagenz“ bekannt, mit der Ascorbinsäure quantitativ nachgewiesen werden kann.

Tillmans gelang außerdem der Nachweis des Trifructosans im Roggen.

Veröffentlichungen

  • Wassereinigung und Abwasserbeseitigung, Knapp, Halle (Saale) 1912
  • Die chemische Untersuchung von Wasser und Abwasser, Knapp, Halle (Saale) 1915
  • Lehrbuch der Lebensmittelchemie, Bergmann, München 1927

Literatur

  • Aloys Bömer, Adolf Juckenack: Nachruf auf Josef Tillmans. In: Zeitschrift für Untersuchung der Lebensmittel, 69 (1935), S. 14.
 
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