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Kältemischung



Als Kältemischung werden Mischungen von Substanzen bezeichnet, die zur Erzeugung von Kälte verwendet werden.

Die Wirkung der Kältemischung nutzt drei Effekte.

  • Der Lösungsvorgang von Stoff A in Stoff B kann endotherm sein. Diesen Effekt nutzt das Beispiel 2 in der Tabelle.
  • Die kühlende Substanz unterliegt einem Phasenübergang, die erreichbare Temperatur ist dann die Phasenübergangstemperatur. Dieser Fall ist in Beispiel 1 realisiert.
  • Durch die Beimengung eines Additivs kann der Schmelzpunkt eines Stoffes stark abgesenkt werden. Ein Beispiel dafür ist in Zeile 4 der Tabelle gezeigt. Die physikalischen Ursachen dieses Effektes sind im Artikel Schmelzpunkterniedrigung erläutert.

Im Unterschied zu Kältemitteln sind die meisten Kältemischungen in getrennter Form ohne Druckbehälter lagerbar. Daher werden Kältemischungen häufig dann verwendet, wenn ohne Kältemaschine mit einfachen Mitteln tiefe Temperaturen erzeugt und kurzzeitig gehalten werden sollen (z.B. im Labor).

Als Verfahren zur mechanischen Herstellung von Kälte und Kältemittel noch unbekannt waren, vor 1900 also, verwendete man Kältemischungen, um Kälte künstlich herzustellen.

Kältemischungen mit Salzen

Kältemischungen von Salzen mit Wasser oder Wassereis nutzen die endothermen Wärmeeffekte beim Lösen von Substanzen zur Kühlung.

Die Temperaturänderung beim Lösen ergibt sich aus der Energie, die zum Auflösen des Ionengitters der Salze nötig ist und der Hydratisierungsenergie, die beim Lösen frei wird. Bei Salzen mit einer größeren Gitterenergie als Hydratisierungsenergie entzieht die Mischung der Umgebung die fehlende Energie, die Lösung kühlt sich ab.

Kältemischungen von Salzen im Wasser können Temperaturen von bis zu -15 °C (*) erreichen. Bessere Ergebnisse werden bei Mischungen mit Wassereis erreicht, bis zu -55 °C (Die Tiefsttemperaturen sind nur bei der Verwendung eines Dewargefäßes erreichbar.). Durch das Mischen mit Eis addiert sich die Abkühlung durch das Schmelzen des Eises und das anschließende endotherme Lösen des Salzes im Schmelzwasser.

Kältemischungen mit Trockeneis

Kältemischungen mit Trockeneis können Temperaturen von bis zu -90 °C (*) erreichen. Verwendet wird Trockeneis in Methanol (bis -70 °C (*)), in Aceton (bis -80 °C) und in Diethylether (bis -90 °C (*)).

Noch niedrigere Temperaturen lassen sich nur mit verflüssigten Gasen erreichen.

Gebräuchliche Kältemischungen

Zusammensetzung Min. Temperatur (°C) Wärmemenge (kJ)
100 g Wasser + 100 g Eis 0 -
100 g Wasser + 74 g NaNO3 -5 -
100 g Wasser + 244,8 g CaCl2 · 6 H2O -12 -
100 g Eis + 33 g NaCl -21.3 -
100 g Eis + 81,8 g CaCl2 · 6 H2O -22 -
100 g Eis + 28,2 g MgCl2 -33 -
100 g Eisgrieß + 92,3 g H2SO4 66% -37 -
100 g Eis + 122,2 g CaCl2 · 6 H2O -40 -
100 g Eis + 143,9 g CaCl2 · 6 H2O -55 -
Alkohol + CO2 (fest) -78 -
Aceton + CO2 (fest) -78 -
Ether + CO2 (fest) -82 -
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Kältemischung aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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