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Kaliumnitrat
Kaliumnitrat, im allgemeinen Sprachgebrauch besser bekannt als Salpeter, im Speziellen als Kalisalpeter, ist das Kaliumsalz der Salpetersäure. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
EigenschaftenKaliumnitrat bildet farblose Kristalle, die sich in Wasser unter starker Abkühlung lösen. Es ist deshalb in warmem Wasser viel leichter löslich als in kaltem Wasser. In 1 Liter Wasser von 0°C können bis zu 130g Kaliumnitrat gelöst werden, in 1 Liter Wasser von 100°C sind es bis zu 2455g Kaliumnitrat. Die Dichte der Lösung ist bei solch hohen Konzentrationen wesentlich größer als die des reinen Wassers. Kaliumnitrat zersetzt sich beim Erhitzen zu Kaliumnitrit und Sauerstoff: Es ist bei erhöhten Temperaturen ein hervorragendes Oxidationsmittel. Verkohlte Rückstände in Glasgeräten lösen sich in geschmolzenem Kaliumnitrat rasch auf. Kaliumnitrat ist deutlich weniger hygroskopisch als viele andere Nitrate, z. B. Natriumnitrat. Gewinnung
Darstellung (Herstellung)Es gibt viele Möglichkeiten Kaliumnitrat darzustellen:
Verwendung
GeschichteBereits im 11.Jahrhundert wird Salpeter im Buch des Marcus Graecus, das auch erstmalig die Schwarzpulvermischung erwähnt, als neuer Stoff erwähnt, der von Erde und Steinen abgekratzt wird. Das vom Ende des 13. Jahrhundert stammende Buch über den berittenen Kampf und den Einsatz von Kriegsmaschinen von Hassan ar-Rammah (Al-Furusiyya wa al-Manasib al-Harbiyya) enthält bereits mehrere Vorschriften zur Reinigung des Salpeters mit Holzasche sowie zur Anfertigung von Brandsätzen und Treibstoff für Raketen. Salpeter wurde anfangs aus Indien importiert; Venedig zog aus dem Zwischenhandel hohe Gewinne. Mit steigender Nachfrage und aus Gründen der Unabhängigkeit förderten vom Ende des 14. Jahrhunderts an die Regierungen die eigene Gewinnung von Salpeter und sicherten sich durch ein "Salpeterregal" alle Rechte der Herstellung, des Importes und der Verwendung mittels drakonischer Gesetze. Durch die schnelle Sauerstoffabgabe war der Salpeter die Grundlage für die plötzliche Verbrennung von Schwefel und Holzkohle im Schießpulver und daher als chronisch knappe Substanz der strategische Rohstoff über sechs Jahrhunderte. In Thüringen gab es im 16. Jahrhundert neun Salpetersiedereien. Die Moldauufer bei Prag waren mit „Sanitärbänken“ bedeckt, die Stadt Halle erteilte eine Konzession zur Salpetergewinnung an den Müllhalden. Die steigende Nachfrage nach Salpeter wurde teilweise durch weitere Importe, vor allem aus Indien, und durch eigene Anlagen gedeckt. Ab dem Ende des 14. Jahrhunderts fand ein systematischer Anbau von Salpetergärten statt. Tierische Abfälle (Dung, Kot, Urin und Blut) wurden mit kalkhaltigen Erden, Erde von Fried- bzw. Schlachthöfen oder aus Mooren und mit Kalk, Schutt sowie Asche in Gruben gefüllt oder zu Haufen geschichtet und ab und zu mit Jauche oder Urin begossen. Durch die Zersetzung bildete sich nach ein bis zwei Jahren so viel Salpeter, dass er aus der Erde ausgewaschen werden konnte. Die Ausbeute betrug etwa 6:1, also aus 6 kg Salpetererde gewann man 1 kg Salpeter. Salpetersieder als besonderer und sehr unbeliebter Berufsstand durften Grundstücke jederzeit betreten und dort nach Salpeter suchen. Das traf sogar für Kirchen im 17. und 18. Jahrhundert zu, wobei nur die Zeiten der Gottesdienste ausgenommen waren. In Schweden mussten die Bauern ihre Abgaben sogar teilweise in Salpeter entrichten. Im 19. Jahrhundert kam es dann sogar zum Salpeterkrieg, den Chile gegen seine Nachbarländer führte, um in den alleinigen Besitz der riesigen Wüstenlagerstätten von Natronsalpeter ("Caliche") zu gelangen, der jetzt mit Kalisalzen sofort zum Kalisalpeter umgesetzt werden konnte. Dieses Verfahren der Konversion wurde ab 1916 schließlich vom Haber-Bosch-Verfahren der Erzeugung von Ammoniak aus Luft und Wasser mit nachfolgender Umsetzung zur Salpetersäure abgelöst. Quellen
Literatur
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Kaliumnitrat aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |