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KiesDer Begriff Kies (von mittelhochdeutsch kis = grobkörniger steiniger Sand) bezeichnet ein weitverbreitetes Sediment, das im oberdeutschen Raum auch Schotter genannt wird. Hierbei handelt es sich im Allgemeinen um eine Ansammlung von in Flüssen und Bächen rundgeschliffenen kleinen Steinen, umgangssprachlich Kieselsteine. Der Transport in Bächen und Flüssen erfolgt als Bodenfracht. Größere Steine werden Gerölle oder Geschiebe genannt (unrunde oder scharfkantige Formen heißen hingegen Schutt). Die wichtigste wirtschaftliche Nutzung von Kies ist die in der Bauwirtschaft als Zuschlag für die Herstellung von Transportbeton Beton und Betonwaren; mengen- und wertmäßig geringere Bedeutung hat die Verwendung als Füllmaterial z.B. für Dämme, auf denen Eisenbahnen oder Straßen verlaufen. Da Kies im Gegensatz zum Humus keine für Pflanzen nahrhaften Stoffe enthält und Wasser durch ihn hindurch gut abläuft, wird er nur spärlich bewachsen. Aufgrund der guten Durchlässigkeit für Wasser wird Kies auch für die Drainage von feuchtem Untergrund verwendet. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Unterscheidung nach KorngrößenKies wird in Geologie und Geotechnik nach Größenklassen bzw. Korngrößen unterschieden und vor Verwendung im Bauwesen meist auch danach sortiert (Wasch- und Aufbereitungsanlagen von Schottergruben), wie es in „Berufenet“ beschrieben wird.[1] Nach dem Äquivalentdurchmesser werden in den Geowissenschaften folgende Korngrößenfraktionen unterschieden: Feinkies (2-6,3 mm), Mittelkies (6,3-20 mm) und Grobkies (20-63 mm). Für Spezialzwecke erfolgt das Sieben auch genauer. Unter 2 mm spricht man von Sand verschiedener Feinheit, über 63 mm von Steinen.[2] Mittel- und Grobkiese werden etwa als Rollierung in Drainagen eingesetzt. Förderung im TagebauDie Förderung des Baustoffes Kies - der neben Sand der wichtigste Massenrohstoff ist - erfolgt im Tagebau in so genannten Schotter- oder Kiesgruben, die bei großindustriellem Ausmaß als Kieswerk bezeichnet werden. Die durch die Förderung entstehenden Hohlräume füllen sich - sofern der Abbau unterhalb des Wasserspiegels im Boden erfolgt - mit Grundwasser (Baggerseen). Diese werden gerne als Freizeit- und Badeseen genutzt, oder auch der ruhigen Naturentwicklung überlassen. Insbesondere in Flachwasserzonen (die sich oft durch das Wiedereinleiten von Feinsanden aus den Aufbereitungsanlagen bilden) bestehen hervorragende Lebensbedingungen für eine Vielzahl z.T. bedrohter Arten. Bei Flussmäandern, Überschwemmungen und in Talstufen von Wildbächen kann sich Geröll und Kies in größeren Mengen ablagern oder Kiesbänke bilden. Durch großräumige Verfrachtung, Gebirgsbildung oder andere Tektonik kann der Kies weitflächige Schichten im geologischen Untergrund einnehmen - etwa in Norddeutschland, im Bereich ehemaliger Eiszeit-Gletscher oder in der Molassezone des Alpenvorlandes. Weitere geologisch-technische AspekteAm Rand oder Fuß von Gletschern bildet zerkleinerter Kies - zusammen mit noch feinkörnigeren Materialien - die sogenannten Rand- bzw. Endmoränen. In tieferen Lagen kann sich Kies im Laufe geologischer Zeiträume zu Konglomerat verfestigen, wenn chemisch angereichertes Wasser oder Flugsand in die Zwischenräume eindringt. Rascher verläuft diese Kompaktion bei Druck zufolge einer Überlagerung durch andere Gesteinsschichten. Bei vorwiegend unrunden oder scharfkantigen Gesteinstrümmern spricht man hingegen statt Konglomerat ("Zusammenballung") von Brekzie, bei lockerer, oberflächennaher Ablagerung von Schutthalden (siehe z. B. Dolomiten) beziehungsweise bei Eisdurchmischung von Blockgletschern. Für Bauwesen und winterliche Streuung von Verkehrswegen werden solche Lockergesteine zu Splitt zerkleinert, der bisweilen auch aus Kies hergestellt wird (siehe Brechmühle). Quellen
Siehe auch
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Kies aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |