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Kupferhaltige Komplexe der Chlorophylle und ChlorophyllineDie Kupferhaltigen Komplexe der Chlorophylle und Chlorophylline sind grün gefärbt. Durch die Anreicherung der pflanzlichen Pigmente Chlorophyll und Chlorophylline entstehen stabile, farbintensive und wachsähnliche Verbindungen. Diese Farbstoffe erscheinen olivgrün bis dunkelgrün, je nach dem wie hoch der Kupfer- und/oder Magnesiumanteil ist. Sie sind lichtecht und beständig gegen Fruchtsäuren, jedoch mäßig stabil gegen Hitze und können in pflanzlichen Ölen gelöst werden. Weiteres empfehlenswertes FachwissenHerstellungDie Chlorophylle und Chlorophylline werden aus Luzernen und Nesseln extrahiert und anschließend mit Kupfer und Magnesium künstlich angereichert. VerwendungSie werden vor allem als Lebensmittelfarbstoff für die Färbung von grünem Gemüse verwendet, welche in Essig oder Salzlake konserviert sind. Unter anderem finden sich die Farbstoffe in:
Sie sind in der EU als Lebensmittelzusatzstoff der Nummer E 141 für alle für Zusatzstoffe zugelassenen Nahrungsmittel ohne Höchstmengenbeschränkung zugelassen. GefahrenObwohl keine Höchstmengenbeschränkung vorhanden ist, wird oftmals der Verdacht geäußert, dass durch diese kupferhaltigen Farbstoffe die Einlagerung von Schwermetallen im Körper erhöht wird. Dieser Befürchtung liegen gleich mehrere Missverständnisse bzw. Fehlinformationen zugrunde. Zunächst sei der Begriff „Schwermetall“ näher erläutert, der in der Vergangenheit und auch heute noch oftmals fehlinterpretiert wurde und wird. Der Begriff Schwermetall wird für die Abgrenzung von Leichtmetallen verwendet und definiert ausschließlich eine physikalische Größe (ein Metall hat eine kleinere oder größere Dichte als 4,5 g/cm³). Diese Charakteristik hat aber nichts mit den chemischen oder toxikologischen Eigenschaften eines Stoffes zu tun. Auch Eisen oder Gold sind Schwermetalle, werden aber nie mit toxischem Verhalten in Verbindung gebracht. Im Gegensatz hierzu sind durchaus einige Metalle zu nennen, die gleichzeitig „Schwermetalle“ und toxisch sind. Hierzu zählen Blei, Cadmium, Quecksilber. Das zweite Missverständnis ist der Begriff der „Anreicherung“. Im Falle des Kupfers hat man es mit einem essenziellen Spurenelement für Pflanzen, Tiere und Menschen zu tun. Dies bedeutet, dass im Laufe der Evolution Mechanismen zur physiologischen Aufnahme, zur Zwischenspeicherung, zur körperinternen Weiterleitung und zur Ausschleusung des lebensnotwendigen Kupfers aufgebaut und weiterentwickelt wurden. Eine „Anreicherung“ kann also bei funktionierender Homöostase im gesunden Menschen nur vorübergehend und nach massivem Missbrauch eintreten. Kupfer ist für die Steuerung von mehr als 30 Stoffwechselprozessen im menschlichen Körper notwendig, ein Kupfermangel kann daher erhebliche gesundheitliche Schäden verursachen. Es wird eine tägliche Kupfer-Gesamtaufnahmedosis von 1 bis 2 mg für Erwachsene und 0,5 bis 1 mg für Kinder empfohlen, um Verluste auszugleichen. Aufnahmen bis zu 10 mg/Tag gelten als ungefährlich. Menschen mit mangelhafter Ernährung, insbesondere Senioren, die nicht mehr selbst für sich sorgen können sowie Menschen in Gebieten, in denen eine sichere Ernährung nicht gewährleistet ist, erhalten unter Umständen zu wenig Kupfer. Darüber hinaus gibt es Menschen, die unter genetischen Störungen leiden und kein Kupfer aufnehmen können. Diese Menkeschsche Krankheit kann im Kindesalter zum Tode durch Kupfermangel führen. Demgegenüber gibt es, so wie bei allen Stoffen, ein „Zu-viel“. So können empfindliche Menschen bei einmaliger Einnahme hoher Kupferdosen unter Übelkeit leiden, da die Kupferhomöostase kurzfristig überfordert ist. Eine ebenfalls genetisch bedingte Krankheit kann bei normaler und ausreichender Kupferversorgung für die mangelnde Ausscheidung und damit die Anreicherung von Kupfer im Körper verantwortlich sein (Wilsonsche Krankheit). Die genetischen Ursachen dieser Krankheiten sind bekannt, geeignete Behandlungsmethoden werden erfolgreich angewendet. Im Gegensatz zu einer weit verbreiteten Annahme sind Föten, Säuglinge und Kinder nicht besonders anfällig für Kupfervergiftungen. In der späten Phase der Entwickliung speichert der Fötus sogar Kupfer, um nach seiner Geburt eine ausreichende Menge zur Verfügung zu haben. Ältere und noch laufende Forschungen haben gezeigt, dass Heranwachsende über spezielle biochemische Mechanismen verfügen, die sich ständig weiterentwickeln und für einen ausgeglichenen Kupferhaushalt sorgen. Kategorien: Lebensmittelchemie | Farbstoff |
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Kupferhaltige_Komplexe_der_Chlorophylle_und_Chlorophylline aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |