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KupferschieferKupferschiefer ist ein ton- und kalkhaltiger, durch organische Substanz geschwärzter Tonstein, welcher in feiner Verteilung verschiedene schwefelhaltige Kupfererze sowie eine Vielzahl an Metallen, u.a. Silber, Zink und Blei enthält. Weiteres empfehlenswertes FachwissenEntstehungKupferschiefer wurde in der Wuchiaping-Stufe des Oberen Perm (das auch Lopingium genannt wird), dem letzten Abschnitt des Erdaltertums (Paläozoikum) gebildet. Er markiert nach langer Festlandszeit einen Meeresvorstoß im heutigen Zentraleuropa zu Beginn des Zechsteins und ist einer der markantesten geologischen Leithorizonte in Deutschland und Europa. Der Begriff "Zechstein" wird nur in Europa verwendet. Das Zechsteinmeer reichte dabei von Nordostengland über Belgien und Teile von Dänemark, Deutschland über Polen bis nach Litauen. Kupferschiefer ist durch Ablagerung und anschließende Verfestigung von Sedimenten entstanden. Er bildete sich nur im tieferen Teil des Meeresbeckens in ganz Europa, dessen Bodenwasser sauerstofffrei war. Dies erklärt den Schwefelgehalt sowie die gute Erhaltung der darin erhaltenen Fossilien. Das Material wurde bei der Verfestigung nur leicht komprimiert, weshalb sich die einzelnen Schichten eines Kupferschieferblocks gut in dünne Scheiben teilen lassen. Als Herkunft der Metalle ist sowohl eine hydrothermale Genese als auch die Einschwemmung aus dem Abtragungsschutt des Variszischen Gebirges des Rotliegenden belegt. Den Namen hat der Kupferschiefer von der Gewinnung von Kupfer (und anderen Metallen), die als Sulfide fein verteilt im Gestein vorhanden sind, seltener als dünne Bänder oder bohnenförmige Einschlüsse vorkommen (Sogen. "Erzspeise"). Das Kupferschiefer-Flöz ist in Mitteldeutschland weit verbreitet. Abbau gab es seit dem Mittelalter u.a. im Mansfelder Land (Abbau bei Hettstedt, Mansfeld, Helbra, Eisleben, Niederröblingen, Sangerhausen bis 1990), am Süd- und Westharzrand (Neumansfeld nahe Seesen), im Richelsdorfer Gebirge (bei Sontra, an der mittleren Saale (Rothenburg) und bei Bieber im Spessart (dort aus gleichalten "Kupferletten"). Heute wird aus dem Kupferschiefer noch Kupfer in Niederschlesien (Polen) gewonnen. Trotz seines Namens ist Kupferschiefer ein Sedimentgestein und kein metamorphes Gestein. Eigenschaften und VerwendungAuf Grund der guten Spaltbarkeit hat man Kupferschiefer früher als Baumaterial oder Straßenschotter verwendet. Wegen seiner leichten Verwitterung ist er für Dacheindeckungen oder Fassadenverkleidungen nicht geeignet und darf heute nur noch für temporären Straßenbau eingesetzt werden. Der dem Kupferschiefer überlagernde Zechsteinkalk wurde früher häufiger zum Hausbau eingesetzt. Heute wird der Zechsteinkalk von den Bergbauhalden zur Straßenschottergewinnung genutzt. Bekannt und weit verbreitet sind auch die aus der Schlacke der Kupferschiefer-Verhüttung gegossenen (blaugrauen glasigen) Pflastersteine. Sie finden sich in ganz Europa und waren im 20. Jahrhundert ein nicht unwesentlicher wirtschaftlicher Faktor der Mansfeld AG bzw. des ehemaligen Mansfeld Kombinates. Neben den Pflastersteinen aus Schlacke wurden sog. Wickelschlacken (etwa 40x40x60cm) hergestellt und zum Gebäudebau verwendet. Auf Grund der radioaktiven Strahlung der Wickelschlacken durften diese etwa ab 1970 nicht mehr zum Bau von Wohngebäuden verwendet werden. Heute weiß man, das bis zu 20 metallische und halbmetallische Elemente im Erz enthalten sein können. Der Kupferschiefer enthält 54 Elemente des Periodensystems. Gewonnen und verhüttet wurde Kupferschiefer u. a. im Mansfelder Land, Hessen, Thüringen und im Südharz. Ebenso ist der Kupferschiefer bekannt für häufige Fossilienfunde, v.a. von Fischfossilien, wie der "Eislebener Schieferfisch" (Palaeoniscum freieslebeni) und aus dem Land eingspülte Pflanzenreste von Nadelbäumen, Ginkgogewächsen und Farnsamern. Der Abbau von Kupferschiefer zur Erzgewinnung ist in Deutschland seit 1990 eingestellt, da er heute nicht mehr wirtschaftlich ist. Das Gestein enthält zwar im Vergleich zu anderen Kupfererzvorkommen sehr viel Kupfer (2-3%), jedoch ist er aufgrund seiner flözartig ausgebildeten Lagerstätten, deren Mächtigkeit selten 1m (in Deutschland) überschreiten, nur äußerst schwierig und deshalb kostenintensiv gewinnbar. Angesichts steigender Weltmarktpreise in den vergangenen Jahren wird seit dem Jahr 2006 wieder Interesse großer Bergbaukonzerne registriert, welche das Kupferschieferrevier um Spremberg genauer erkunden wollen. |
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Kupferschiefer aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |