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Laue-VerfahrenDas Laue-Verfahren ist ein Verfahren zur Kristallstrukturanalyse. Es ist benannt nach dem deutschen Physiker Max von Laue (1879–1960). Historisch gesehen ist es das älteste Verfahren der Röntgenbeugung; mit ihm wurde die Röntgenbeugung entdeckt. Weiteres empfehlenswertes FachwissenWährend beim Debye-Scherrer-Verfahren Röntgenstrahlen an vielen kleinen Kristallen eines Kristallpulvers gebeugt werden, wird beim Laue-Verfahren ein Einkristall benutzt, um die Röntgenstrahlen zu beugen. Statt der Beugungslinien bzw. -kreise bei der Pulverbeugung erhält man bei der Einkristallbeugung punktförmige Reflexe. In den meisten Experimenten der Röntgenbeugung an Kristallpulvern und Einkristallen wird monochromatische Röntgenstrahlung verwendet, d.h. Strahlung mit nur einer Wellenlänge. Im Laue-Verfahren dagegen wird weiße, nicht-monochromatische Röntgenstrahlung (Bremsstrahlung) verwendet. Das bedeutet, dass mehrere Gitterschichten gleichzeitig die Beugungsbedingung erfüllen (siehe Bragg-Gleichung). Damit ist das Laue-Verfahren sehr viel schneller als die Beugung mit monochromatischer Strahlung. Man kann mit dem Laue-Verfahren deshalb auch dynamische Prozesse in Kristallen verfolgen. Besonders bei Proteinkristallen lassen sich (dynamische) Änderungen der Proteinstruktur im Kristall beobachten und damit Rückschlüsse auf die Funktionsweise der Proteine treffen. Der Nachteil ist aber, dass man nicht weiß, welcher Reflex von welcher Wellenlänge stammt (Indizierungsproblem). Außerdem treten viele Reflexe gleichzeitig auf, so dass sie oft miteinander überlappen. Während das Experiment des Laue-Verfahrens sehr schnell ist, ist die spätere Datenverarbeitung sehr schwierig und zeitaufwändig. Mittels der Laue-Bedingung lassen sich die Richtungen der Beugungsreflexe angeben. Eine ebene Welle mit Wellenvektor falle auf das Gitter. Konstruktive Interferenz ergibt sich in Richtung , wenn ein Wellenvektor des reziproken Gitters ist. Die Laue-Bedingung lautet also: . Unter Vernachlässigung des Rücktoßes ist wegen Energieerhaltung (siehe Ewaldkugel). Die Position des Reflexes auf dem Schirm ergibt sich durch Zentralprojektion. Betrachtet man die (zweidimensionalen) auf eine Ebene senkrecht zu im Abstand 1 vom Ursprung zentralprojizierten Vektoren und , so stellt man fest, dass
Aus der Reflex-Position auf dem Schirm lässt sich somit eine Zentralprojektion von berechnen: . Durch eine Transformation des Reflexbildes beim Laue-Verfahren bekommt man also eine „Fotografie“ des reziproken Gitters, bei der allerdings ein kreisrundes Gebiet im Zentrum fehlt, da dieses Rückstreuungen entspricht. Dieses lässt sich jedoch ergänzen, wenn man auch in Rückwärtsrichtung einen Schirm aufstellt. Hier modifiziert sich die Transformation entsprechend:
Literatur
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Laue-Verfahren aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |