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LavendelölLavendelöl (lat. oleum lavandulae, frz. essence de lavande) ist das ätherische Öl der Lavendelblüten. Weiteres empfehlenswertes FachwissenDie folgenden Lavendelpflanzen werden für die Herstellung von ätherischen Ölen genutzt:
Lavendelöl kommt in verschiedenen Qualitäten und Preisen auf den Markt. Natürlich (100%): ca. 80-90 €/kg, Lavendelöl Barreme (52% natürliches Lavendelöl + Zusatz von naturidentischen Komponenten): ca. 60-70 €/kg, Lavendelöl Mont Blanc(40% natürliches Lavendelöl):ca. 40-50 €/kg, Lavandinöl Abrialis 20-30 €/kg. Physikalische Eigenschaften, InhaltsstoffeLavendelöl ist farblos oder schwach gelblich, ziemlich dünnflüssig und hat einen angenehmen, starken Geruch nach Lavendel. Lavendelöl siedet bei 185 bis 188°C, hat ein spezifisches Gewicht von 0,876-0,892 (L. Angustifolia), (0,893-0,909 = L. Latifolia), (0,885- 0,897= Lavandinöl) und lenkt die Ebene des polarisierten Lichtes nach links ab (-11° - -5°, L. angustifolia). Als Hauptbestandteile enthält Lavendelöl (L. Angustifolia) Linalool(20-45%) und Linalylacetat(30-50%) (mindestens 40%) ferner Ocimen (3-7%) und Terpinen-4-ol (3-5%). Das Spiköl enthält größere Anteile von Linalool (40-50%) und deutlich weniger Linalylacetat (1,5-3%) und etwas 1,8-Cineol. Da das Lavendelöl (L. angustifolia) wertvoller ist und einen höheren Verkaufspreis erzielt, war häufig verfälschtes Lavendelöl im Umlauf. Da der hohe Linalylacetatanteil maßgeblich für die Qualität war, wurde mitunter acetyliertes Linalool (aus dem Spiköl) oder auch das asiatische Shuiöl, das ebenfalls viel Linalylacetat enthält, zugesetzt. Die Qualität von Lavendelöl lässt sich jedoch heutzutage gut gaschromatographisch überprüfen. HerstellungZur Herstellung werden die frischen Blüten der Lavendelpflanze einer Wasserdampfdestillation unterzogen. Die bekannteste Region zur Herstellung von qualitativ hochwertigen Lavendölen ist Südfrankreich. Das meiste Lavendelöl kommt aus Nizza, Grasse, Monaco und Carpentras. Deutschland importierte im Jahre 2001 ca. 220 Tonnen Lavendelöl aus Frankreich. Nach Frankreich hat auch das bulgarische Lavendelöl eine sehr gute Qualität. Auch englisches Lavendelöl ist bekannt; man baut die Pflanzen dazu an zwei Örtlichkeiten an, bei Mitcham in der Nähe Londons und bei Hitchin in Hertfordshire. AnwendungenHeilmittel nach dem Europäischen Arzneibuch. Hat eine beruhigende, krampflösende Wirkung auf den Organismus, ferner vermindert es Rheumaschmerzen und wird daher häufig in Heilbädern verwendet. Auf der Haut ist Lavendelöl nichtreizend und wird daher oft in konzentrierter Form (wenige Tropfen reines ätherisches Öl) zur Linderung bei Verbrennungen, Sonnenbrand oder Mückenstichen eingesetzt. Aus wissenschaftlichen Studien ist bekannt, dass sich die Schlafqualität und -dauer in einem mit Lavendelöl beduftetem Raum verbessert. Auch eine antimikrobiologische Wirkung ist festgestellt worden. Es ist wirksam gegen Candida albicans, Staphylococcus aureus und E. coli. Einige frühere Aromatherapeuten (z.B. Jean Valnet) und das Europäische Arzneibuch empfahlen und empfehlen auch die innerliche (2-5 Tropfen Lavendelöl in Honig oder Alkohol gelöst) Anwendung zur Beruhigung, bei Blähungen und zur Schlafverbesserung. Nebenwirkungen sind nach Angaben des Europäischen Arzneibuches bislang nicht bekannt, in Dosen über 1 g jedoch soll das ätherische Öl Somnolenz (Benommenheit) hervorrufen. |
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Lavendelöl aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |