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Ledeburit



Ledeburit bezeichnet bestimmte eutektische Gefüge der Eisen-Kohlenstoff-Legierungen. Es wurde nach seinem Entdecker, dem Metallurgen Karl Heinrich Adolf Ledebur (1837 - 1906), benannt.

Ledeburit tritt bei Kohlenstoffgehalten zwischen 2,06 % und 6,67 % (Linie ECF im Eisen-Kohlenstoff-Diagramm) auf. Der Kohlenstoffanteil des eutektischen Gemisches liegt bei 4,3 %, die Schmelztemperatur liegt bei 1.147 °C (eutektischer Punkt C). Bei dieser Kohlenstoffkonzentration liegt 100 % Ledeburit im Gefüge vor.

Ledeburit ist keine Phase, es ist ein Phasengemisch, bestehend aus (zerfallenem) Austenit und Zementit. Hierbei wird zwischen Ledeburit I und Ledeburit II unterschieden. Während es sich bei Ledeburit I (dicht unterhalb 1.147 °C) um ein Gefüge aus Austenit und Zementit handelt, besteht der Ledeburit II (Raumtemperatur) aus Zementit I mit ankristallisiertem Sekundärzementit (aus dem Austenit bei sinkender Temperatur ausgeschieden) und (bei langsamer Abkühlung) aus Perlit. Der Perlit entsteht durch den eutektoiden Zerfall des Austenits aus dem Ledeburit I bei 723 °C. Bei rascherer Abkühlung kann anstelle des Perlit auch Bainit bzw. bei sehr schneller Abkühlung Martensit vorliegen.

Ledeburit\ I \ \, \qquad : \qquad Austenit + Fe_3C^I, Fe_3C^{II}

Ledeburit\ II \qquad : \qquad Perlit + Fe_3C^I, Fe_3C^{II}

 
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