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Lenalidomid
Lenalidomid ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Immunmodulatoren. Es ist strukturell mit dem Thalidomid verwandt und wird wie dieses zur Behandlung des Multiplen Myeloms eingesetzt. Lenalidomid wurde 2003 vom CHMP-Ausschuss der EMEA als Arzneimittel für seltene Leiden (Orphan-Arzneimittel) ausgewiesen und als solches im Gemeinschaftsregister der Europäischen Union eingetragen. Im Juli 2007 erteilte die EU-Kommission dem Antragsteller Celgene die Zulassung für Revlimid® Hartkapseln in den Stärken 5 mg, 10 mg, 15 mg und 25 mg. Lenalidomid ist in Kombination mit Dexamethason zugelassen für die Behandlung von erwachsenen Personen ab 18 Jahre mit multiplem Myelom, die bereits mindestens eine vorausgegangene Therapie erhalten haben[1]. In den USA ist Lenalidomid auch zur Behandlung des Myelodysplastischen Syndroms zugelassen. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Chemische EigenschaftenLenalidomid besitzt ein chirales Kohlenstoffatom und kann daher in den optisch aktiven Formen S(−) and R(+) vorliegen, pharmazeutisch verwendet wird das Racemat. Lenalidomid ist in 0,1 N Salzsäure-Pufferlösung gut löslich. WirkungsmechanismusLenalidomid gehört wie auch Thalidomid zu einer Gruppe peroral bioverfügbarer immunmodulierender Substanzen (engl. immunmodulatory drugs), die das Pharmaunternehmen Celgene unter der Marke IMiDs® eingetragen hat. Seine Wirkung beruht auf verschiedenen Mechanismen:
Sicherheitsvorkehrungen und AnwendungsbeschränkungenAls Thalidomid-Analogon ist auch für Lenalidomid ein fruchtschädigender Effekt nicht auszuschließen, weswegen die Anwendung einem strengen Sicherheitsprogramm unterliegt. Alle Patienten müssen ein Schwangerschaftsverhütungsprogramm einhalten, für Schwangere ist Lenalidomid kontraindiziert. Da keine Erfahrungen bei Kindern und Jugendlichen vorliegen, soll Lenalidomid nicht in der Altersgruppe 0–17 Jahre angewendet werden. Die Behandlung muss unter der Aufsicht von Ärzten erfolgen, die Erfahrung in der Behandlung des multiplen Myeloms haben. Die Apotheke darf Rezepte nur beliefern, wenn diese den ärztlichen Vermerk „Sicherheitsbestimmungen gemäß Fachinformation werden eingehalten“ tragen und nicht älter als sieben Tage sind. Nichtverbrauchte Kapseln müssen an die Apotheke zurückgegeben werden. NebenwirkungenAls häufigste Nebenwirkungen werden Abnahme der weißen Blutkörperchen (Neutropenie), der Blutplättchen (Thrombozytopenie) und der roten Blutkörperchen (Anämie), Müdigkeit, Kraftlosigkeit, Übelkeit, Verstopfung, Durchfall, Muskelkrämpfe, Schwellungen in Armen und Beinen und Hautausschlag beobachtet. Quellen
Literatur
Kategorien: Chemische Verbindung | Arzneistoff |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Lenalidomid aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |