Um alle Funktionen dieser Seite zu nutzen, aktivieren Sie bitte die Cookies in Ihrem Browser.
my.chemie.de
Mit einem my.chemie.de-Account haben Sie immer alles im Überblick - und können sich Ihre eigene Website und Ihren individuellen Newsletter konfigurieren.
- Meine Merkliste
- Meine gespeicherte Suche
- Meine gespeicherten Themen
- Meine Newsletter
Lewisit
Lewisit ist eine Chlor-haltige organische Arsen-Verbindung, deren Wirkung beim Einsatz als chemische Waffe den Losten ähnelt. Die Substanz bewirkt ein starkes Brennen der Haut mit Blasenbildung. Lewisit wurde nach dem amerikanischen Chemiker Winford Lee Lewis (1879–1943) benannt. Unter Soldaten trug es den Beinamen Tau des Todes. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Geschichte und DarstellungWinford Lee Lewis stellte die Substanz 1918 durch Reaktion von Arsentrichlorid (AsCl3) mit Ethin (Acetylen) unter Anwesenheit von Chlorwasserstoff in einer Quecksilber(II)-chlorid-Lösung (HgCl2) her: Später wurde die Substanz gezielt von der US-amerikanischen Armee als chemischer Kampfstoff weiterentwickelt und hergestellt.[3] Teilweise wurde es als Giftgasgemisch zusammen mit Senfgas als Mustard-Lewisite eingesetzt. Es wurden insgesamt etwa 20.000 t Lewisit hergestellt. Seit Ende der 50er Jahre wurde der Einsatz eingestellt. Japan produzierte im Zweiten Weltkrieg ebenfalls Lewisit und hatte Bestände im besetzten China vergraben, die 2006 wiederentdeckt wurden.[4] EigenschaftenLewisit ist eine brennbare, ölige, farb- und geruchlose Flüssigkeit, die sich beim Kontakt mit Wasser zersetzt. Die Dämpfe sind sehr viel schwerer als Luft. Giftwirkung und GegenmittelDie Aufnahme des Giftes kann über Haut, Atemwege und Magen-Darm-Trakt erfolgen. Lewisit reagiert mit den Sulfidgruppen von Proteinen, alkyliert diese und stört somit massiv den Stoffwechsel. Ähnlich wie Loste reagiert es auch mit DNA-Molekülen, indem diese alkyliert werden.[5] Auf der Haut erzeugt Lewisit sofort ein starkes Brennen, nach 30 Minunten Erytheme; nach 12 Stunden werden daraus scharf begrenzte, oberflächliche Blasen, bis zu tiefen schmerzhaften Nekrosen.[1] Als Gegenmittel kann Dithioglycerin (oder BAL, British Anti Lewisite, Dimercaprol bzw. 2,3-Dimercaptopropanol) verwendet werden. Dithioglycerin bindet Lewisit oder setzt an Proteine gebundenes Lewisit wieder frei.[5] Siehe auchEinzelnachweise
Kategorien: Giftiger Stoff | Umweltgefährlicher Stoff | Arsenverbindung | Chlorverbindung | Halogenalken |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Lewisit aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |