Diese Liste der Pigmente gibt eine Übersicht über Pigmente nach Grundfarbe, wie sie in der Fachliteratur üblich ist.
Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Violett
Das hochwertige organische Pigment Dioxazinviolett ist extrem farbstark und erfüllt praktisch alle Qualitätsansprüche.
- Ultramarinviolett
- Chinesischpurpur oder Han-Purpur ist das purpurne Pigment des chinesischen Altertums. Chemisch ist es ein Kupfer(II)-bariumsilikat mit der Summenformel CuBaSi2O6.
- Dioxazinviolett
- Kobaltviolett
- Manganviolett ist ein zarter Rotviolettton. Chemisch ist es Mangan-Ammoniumphosphat. Es ist von befriedigender bis guter Lichtechtheit, aber unbeständig gegen Alkali.
Blau
Auf diesem Gebiet dominieren die organischen Pigmente, in erster Linie Phthalocyaninblau. Zudem gibt es hochwertige und sehr teuere Indanthronblaus, aber auch günstige wie z. B. Kobalt- oder Ultramarinblau.
- Ägyptischblau ist eines der drei im Altertum bekannten künstlichen blauen Pigmenten. Chemisch ist es ein Calcium-Kupfersilikat mit der Summenformel CaCuSi4O10. Es wird durch Brennen von Kalk, Quarzsand, Natron und Kupfererz hergestellt. Die älteste nachgewiesene Verwendung fällt in die 4. Dynastie. Der Gebrauch ist auch auf Kreta nachgewiesen und es wurde dann bis zur Zeitenwende häufig gebraucht, später ging das Wissen seiner Herstellung verloren.
- Azurblau auch Bergblau ist eines der ältesten Blaupigmente. Es wird oft mit dem Ultramarinblau verwechselt, aber im Gegensatz zu diesem nicht aus Lapislazuli gewonnen, sondern aus Azurit. Chemisch ist es ein Basisches-Kupfercarbonat mit der Summenformel 2CuCO3·Cu(OH)2.
- Berliner Blau, auch Preußischblau, auch Pariser Blau oder Turnbulls Blau, Miloriblau, das erste moderne synthetische Farbmittel, ist ein lichtechtes Pigment mit der Summenformel Fe4[Fe(CN)6]3, chemisch ein Eisencyankomplex. Es ist ein sehr farbstarkes Dunkelblau. Preußischblau ist lichtecht aber instabil gegen Alkali.F.
- Chinesischblau, Chinablau oder Han-Blau ist das blaue Pigment des chinesischen Altertums. Chemisch ist es ein Calcium-Kupfersilikat mit der Summenformel BaCuSi4O10.
- Chinesischblau: Der Name bezeichnet auch Berliner Blau[1]
- Kobaltblau, auch Thénards Blau, ist seit dem Altertum bekannt. Es ist das klassische Blau des chinesischen Porzellans. Es hat die Summenformel CoAl2O4.
- Indanthron
- Indigo
- Kobaltblau-Coelinblau, oft auch einfach Coelinblau, ist ein halbdeckendes Himmelblau. Chemisch ist es ein Kobalt-Zinn-Mischoxid. Es ist von hervorragender Lichtechtheit und Stabilität.
- Manganblau ist ein beeindruckend leuchtendes, kaltes Blau, nahe dem Prozess-Cyan. Chemisch ist es ein Bariummanganatsulfat mit der Summenformel BaMnO4·BaSO4. Manganblau ist leicht giftig. Es wurde im Labor zuerst 1907, technisch seit 1930 hergestellt. Zur Zeit gibt es keinen Anbieter mehr.
- Phthalocyaninblau
- Smalte ist fein vermahlenes, mit Kobalt gefärbtes Glas. Es ist der älteste Kobaltpigment und wurde im Zweistromland erfunden.
- Das echte Ultramarinblau ist ein Pigment, das durch feinstes Vermahlen von Lapislazuli gewonnen wird. Weit größere Bedeutung hat heute Ultramarinblau aus künstlich hergestellten schwefelhaltigem Aluminium-Silikat.
- Vivianit (Eisenblau) ist ein als Pigment altertümliches, wenig farbstabiles Mineral.
- Zirkon-Coelinblau, auch Zirkon-Vanadiumblau ist ein neu eingeführtes himmelblaues Pigment. Chemisch ist es ein Zirkoniumsilikat (Zirkon), bei dem ein kleiner Anteil der Zirkoniumatome im Kristallgitter durch 1,5% Vanadiumatome ersetzt sind. In der künstlerischen Anwendung können durch seinen halbtransparenten, leicht trüben Charakter paradoxe Lasuren hell-auf-dunkel erzielt werden.
Türkis
- Cobalttürkis
- Phthalocyanintürkis
Grün
Auch hier führen die Phtahalocyanintypen. Von Bedeutung ist aber auch das gut deckende und hochbeständige '[Chromoxidgrün.
- Cadmiumgrün ist eine Mischung aus Cadmiumgelb und Ultramarinblau.
- Chromoxidgrün / Chromgrün ist Chromoxid. Es ist als lichtechtes Pigment, das in einer halblasierenden (PG18) und in einer hochdeckenden (PG17) Variante im Handel ist. Ersatz für Grünspan. Handelsname auch Kölner Grün.
- Grünerde, Böhmischgrün, natürliches grünes Erdpigment von schwacher Farbkraft.
- Grünspan, auch Spanisches Grün, ist historisch wichtiges grünes Pigment, das wegen seiner Giftigkeit heute selten verwendet wird. Chemisch ist Kupfer(II)acetat.
- Kobaltgrün
- Kupferresinat
- Malachitgrün ist ein basisches Kupfercarbonat mit der Summenformel CuCO3·Cu(OH)2. Das echte Malachitgrün entsteht durch Vermahlen des Halbedelsteins Malachit, das synthetische hat die gleiche chemische Zusammensetzung aber nicht die gleiche Kornstruktur und ist dem natürlichem Original deutlich unterlegen.
- Permanentgrün ist die Bezeichnung für verschieden angesetzte Mischpigmente auf der Basis eines intensiv grünen Farbstoffes, der mit Schwerspat gestreckt wird.
- Phthalocyaningrün, Heliogengrün
- Rinmanns Grün ist ebenfalls ein Cobalt-Pigment. Es handelt sich bei der Verbindung um eine feste Lösung von wenigen Prozent CoO in ZnO.
- Schweinfurtergrün / Mitisgrün ist ein Produkt der frühen chemischen Industrie. Es enthält Arsen und wird wegen seiner Giftigkeit heute nicht oft verwendet.
- Zinkgrün
Gelb
Hier gibt es sehr viele unterschiedliche Verbindungen. Die wichtigsten anorganischen Verbindungen sind vor allem Eisenoxidgelb sowie Chromgelb und Nickeltitangelb. Da das Chromgelb Blei enthält verliert dieses Pigment allerdings immer mehr an Bedeutung. Im organischen Bereich ist die Vielfalt der Pigmente sehr groß.
Die Gruppe der Azo-Pigmente deckt den unteren bis mittleren Echtheitsgrad ab. Hochwertige Typen findet man unter den Küpenpigmenten.
Orange
- Cadmiumorange
- Bleichromate/-molybdate, Chromorange, PbCrO4·PbO, wegen ihrer Giftigkeit nur noch in Ausnahmefällen im Gebrauch.
- Molybdatorange
- Perinon
Rot
Von den anorganischen Pigmenten dominiert Eisenoxidrot , da das Molybdatrot bleihaltig ist. Im organischen Bereich ist die Auswahl sehr groß. Neben Azo- und Küpenrots sind die Chinaridone und Perylene wegen ihrer hohen Beständigkeiten von besonderer Bedeutung.
- Cadmiumrot
- Chinacridon
- Chromrot
- Drachenblut
- Erdfarben:
- Rote Erden: roter Bolus, Rötel, roter Ocker, Terra di Pozzuoli, Terra di Treviso, Terra rossa, Persischrot, Spanischrot, Falu rödfärg (Faluner Rot)
- gebrannter Ocker
- gebrannte Siena
- Eisenoxidrot: Eisenmennige, Englischrot, Indischrot, Marsrot, Pompejanischrot, Venezianischrot, Caput mortuum
- Kadmiumrot
- Karminrot (Cochenille)
- Kermeslack
- Krapplack: Verlackung von Färberkrapp, synthetisch von Alizarin (Alizarin-Aluminium-Calciumkomplex)
- Lycopin
- Mineralfeuerrot
- Mennige (Minium)
- MePTCDI
- Molybdatrot
- Pariser Rot steht für: Mennige oder Eisenmennige
- Perylene
- Realgar
- Rotholzlack (Brazil)
- PTCDA
- Rubrica
- Schellack
- Tizianrot
- Zinnober
Braun
Weiß
Es gibt praktisch nur ein reinweißes Pigment von technischer Bedeutung, das Titandioxid. Es lässt sich auf verschiedene Weise nachbehandeln. Dank seiner hohen Brechzahl hat Titandioxid früher so bedeutende Pigmente wie Lithopone, Zinkweiß und Bleiweiß fast völlig verdrängt. Die in Anstrichfarben üblichen Calciumcarbonat (Kalk), Weißzement und Kreide sind sehr helle Graus.
Schwarz
Wichtigster Vertreter dieser Gruppe ist der Ruß. Diese Substanz besteht aus reinem Kohlenstoff und wird durch Verbrennen organischer Stoffe wie Öl, Erdgas usw. unter Sauerstoffmangel erzeugt. Die verschiedenen Rußtypen unterscheiden sich in ihrer Teilchengröße und Oberfläche, aber auch im Farbstich.
Neben Ruß haben auch noch Eisenoxid und Spinellschwarz Bedeutung.
Siehe auch
Literatur
- Kurt Wehlte: Werkstoffe und Techniken der Malerei, Otto Maier Verlag, Ravensburg 1967, ISBN 3-473-48359-1 (früher: ISBN 3-473-61157-3)
Quellen
- ↑ siehe dortige Quellenangabe, Wehlte kennt den Ausdruck nicht
|