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MPTPMPTP (1-Methyl-4-phenyl-1,2,3,6-tetrahydropyridin, CAS-Nummer 28289-54-5, C12H15N) führt als Vorläufermolekül des Mitochondriengifts MPP+ zur Zerstörung dopaminerger Zellen im menschlichen Gehirn (in der Substantia Nigra) und wird deshalb auch als Nigrostriatales Toxin bezeichnet. MPTP entsteht bei der unsachgemäßen Herstellung von MPPP (1-Methyl-4-phenyl-4-propion-oxy-piperidin). MPPP ist eine Designerdroge und wird auch „synthethisches Heroin“ genannt. Weiteres empfehlenswertes FachwissenDie Synthese von MPPP muss langsam und unter geringer Wärmezufuhr erfolgen. Wird jedoch kurz mit großer Wärmezufuhr gearbeitet, entsteht bei dieser Synthese eine große Menge MPTP. Bei der Injektion von unreinem MPPP wird dem menschlichen Körper auch MPTP zugeführt. Innerhalb einer Woche zeigten die Patienten, die sich eine Mixtur aus MPPP und MPTP injiziert hatten, ein plötzliches Zucken der Extremitäten, gefolgt von Bradykinesie. Diese Patienten hatten Symptome, die der Parkinsonschen Erkrankung ähnelten (wie Bewegungs-und Sprachprobleme, gebeugte Haltung, vermehrten Speichelfluss (Hypersalivation), erhöhte Muskelaktivität und das Zahnradphänomen (Rigor) in den oberen Extremitäten). Im Gegensatz zu Patienten, deren Parkinsonkrankheit ohne erkennbare Ursache entstanden war, waren diese Patienten jung, nicht dement und zeigten einen akuten Ausbruch des Morbus Parkinson. Der Haltetremor der rumpfwärts gelegenen Extremitäten war stärker ausgeprägt als der typische Ruhetremor. In späteren Untersuchungen fand man heraus, dass MPTP durch ein körpereignes Enzym, die MAO-B (Monoaminooxidase-B), in ein positiv geladenes Molekül MPP+ (1-Methyl-4-phenyl-pyridine)umgewandelt wird. MPP+ wird dann über einen aktiven Transportmechanismus durch den Dopamintransporter (DAT) in dopaminerge Zellen eingeschleust. MPP+ führt in diesen Zellen zu einer Vergiftung der Mitochondrien und führt so zum Zelltod dieser Nervenzellen. MPTP wird heute teilweise in der Forschung eingesetzt, um die Parkinson'sche Erkrankung in Tierversuchen zu erforschen. |
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel MPTP aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |