Um alle Funktionen dieser Seite zu nutzen, aktivieren Sie bitte die Cookies in Ihrem Browser.
my.chemie.de
Mit einem my.chemie.de-Account haben Sie immer alles im Überblick - und können sich Ihre eigene Website und Ihren individuellen Newsletter konfigurieren.
- Meine Merkliste
- Meine gespeicherte Suche
- Meine gespeicherten Themen
- Meine Newsletter
Mexiletin
Mexiletin ist ein Arzneistoff gegen ventrikuläre Herzrhythmusstörungen aus der Gruppe der Antiarrhythmika IB [1] nach Vaughan-Williams. Es ist der Struktur von Lidocain und Tocainid ähnlich. Ursprünglich war es als appetitmindernder und antiepileptischer Wirkstoff eingeführt worden, bis man seine antiarrhythmischen Effekte entdeckte. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Elektrophysiologische WirkungenWie alle Antiarrhythmika der Klasse I hemmt Mexiletin den schnellen Natriumkanal. Es verkürzt das Aktionspotential der Herzkammer und stabilisiert das Membranpotential. Mexiletin verlängert nicht die QT-Zeit und bietet sich deshalb als Alternative an, wenn eine medikamenten-induzierte Kammertachykardie vom Torsade-de-pointes-Typ aufgetreten ist oder ein Long-QT-Syndrom besteht, bei dem andere Antiarrhythmika wie Chinidin, Sotalol, Procainamid oder Disopyramid kontraindiziert sind. Da die Wirksamkeit von Mexiletin allein recht bescheiden ist, wird es oft mit Erfolg in Kombination mit Chinidin, Propranolol, Procainamid oder Amiodaron verabreicht, wobei von den jeweils eingesetzten Substanzen geringere Dosen erforderlich sind und somit die Häufigkeit von Nebenwirkungen verkleinert werden kann. Hämodynamische Wirkungen und IndikationMexiletin hat auch bei Patienten mit Herzinsuffizienz nur geringe Auswirkungen auf die Kontraktionskraft des Herzens oder das Kreislaufsystem. Mexiletin wird zu Behandlung ventrikulärer Herzrhythmusstörungen eingesetzt. Ein Therapieversuch ist auch dann sinnvoll, wenn Lidocain keine Wirksamkeit gezeigt hat. Es ist bei QT-Verlängerung anwendbar. Eine weitere Indikation besteht in der Behandlung von Myotonien. DosisEine langsame Dosissteigerung in den ersten Tagen wird empfohlen, bis der gewünschte Effekt auf die Herzrhythmusstörungen eingetreten ist oder Nebenwirkungen wie Tremor eine weitere Dosiserhöhung nicht erlauben. Die Erhaltungsdosis liegt meist bei 3 x 200 mg pro Tag, ist aber individuell sehr verschieden und sollten durch Spiegelbestimmungen abgeklärt werden. Bei angeborenem Mangel an CYP2D6, Nierenversagen, schweren Lebererkrankungen oder Herzinsuffizienz muss die Dosis vermindert werden. Unerwünschte WirkungenNebenwirkungen von Mexiletin sind dosisabhängig und neurologischer Natur. Sie beinhalten Tremor, Sehstörungen, Schwindel, Stimmungsschwankungen und Übelkeit. Selten kommt eine Thrombozytopenie vor. Beim Syndrom des kranken Sinusknotens besteht die Gefahr der Bradykardie oder einer Verlängerung der Sinusknotenerholungszeit (SKEZ). Bei neu aufgetretenem Schenkelblock soll es abgesetzt werden. Die Funktion des Herzmuskels wird durch orales Mexiletin nicht gehemmt, dies soll aber bei intravenöser Anwendung vorkommen. WechselwirkungenDie Substanzen Phenytoin, Phenobarbital und Rifampicin heizen den Stoffwechsel von Mexiletin in der Leber an und schwächen so seine Wirkung ab. Beim Absetzen eines dieser Wirkstoffe bei gleichzeitiger Gabe von Mexiletin kann also die wirksame Dosis in eine toxische Dosis umschlagen, weil nun eine geringere Abbaurate von Mexiletin resultiert. Mexiletin kann die Wirksamkeit von Theophyllin erhöhen. Chinidin hemmt CYP2D6 und verlangsamt so den Abbau von Mexiletin. Antazida und Atropin vemindern die Resorption im Darm, Metoclopramid erhöht sie. LiteraturWoosley RL, Indik JH: Antiarrhythmic Drugs. In: Fuster V, Alexander W, O´Rourke RA (eds.): Hurst´s The Heart. 11th ed., McGraw-Hill, New York 2004 pp. 949 - 973 ISBN 0-07-142264-1 Quellen
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Mexiletin aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |