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Mohrscher SpannungskreisDer Mohrsche Spannungskreis ist ein von Christian Otto Mohr entwickeltes Verfahren zur geometrischen Darstellung von Normal- und Schubspannungen innerhalb eines von Kräften und Momenten belasteten Querschnitts. In analoger Weise können mit dem Mohrschem Trägheitskreis die Flächenträgheits- und die Flächenzentrifugalmomente einer beliebigen Fläche bestimmt werden. In der Festigkeitslehre kann das Verfahren angewendet werden, um mechanische Belastungen in einem Werkstück zu bestimmen. Dabei wird beispielsweise ein Stab in einem Winkel φ geschnitten und die auftretenden Schub- und Normalspannungen in Abhängigkeit von diesem Winkel im Spannungskreis aufgetragen. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Ebener SpannungszustandDie beiden Hauptspannungen im ebenen Spannungszustand sind durch die Formel
zu bestimmen. Die Ergebnisse werden so sortiert, dass . Hauptspannungen sind diejenigen Spannungen, die bei einem bestimmten Winkel φ auftreten, für den die Schubspannungen verschwinden. Die Winkel, unter denen die Hauptspannungen auftreten, sind durch
gegeben. Diese Bestimmung liefert aufgrund der Eigenschaften des Tangens kein eindeutiges Ergebnis; Die Winkel lassen sich jedoch auch aus dem Spannungskreis ablesen: Dazu lässt man den Punkt entlang der Kreisbahn nach unten wandern, bis er über σ1 und σ2 streicht. Der an diesen Punkten gefundene Winkel entspricht 2φ - er muss also noch halbiert werden. Im ebenen Spannungszustand lassen sich die maximalen Schubspannungen wie folgt berechnen:
Sie treten im Winkel φ' auf, der um 45° gegen die Hauptspannungsrichtungen geneigt ist. Zur Berechnung der Spannungen in einem beliebigen Schnittwinkel φ können folgende Formeln verwendet werden:
Es lässt sich zeigen, dass die Summe der Spannungen im gedrehten Schnitt gleich der Summe der Spannungen im ungedrehten System sind:
Sonderfälle
Mohr-Coulomb'sches BruchkriteriumAus dem Mohrschen Spannungskreis lässt sich auch die Druckfestigkeit eines Materials als Funktion der Scherparameter c und φ ableiten. Der Mohrsche Kreis wird für den Bruchzustand des Materials gezeichnet. Die Tangente an den Kreis unter dem Winkel φ zur horizontalen und ihr Schnittpunkt mit der vertikalen Koordinatenachse mit dem Abstand c zum Nullpunkt beschreiben den Bruchzustand. φ ist der innere Reibungswinkel und c die Kohäsion. Die größte aufnehmbare Druckspannung σd ist dann der rechts liegende Schnittpunkt des Kreises mit der horizontalen Koordinatenachse. In Formeln ausgedrückt gilt für die einaxiale Druckfestigkeit:
und für die zweiaxiale Druckfestigkeit:
Siehe auchMechanische Spannung |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Mohrscher_Spannungskreis aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |