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MoldavitMoldavite sind grüne, natürliche Gläser, die vor 15,0 Millionen Jahren beim Einschlag eines großen Meteoriten im heutigen Bayern entstanden und großteils im Gebiet der Tschechischen Republik niedergegangen sind. Derartige, durch einen Meteoriteneinschlag entstandene und über weite Entfernungen transportierte Gläser werden Tektite genannt, ihre Fundgebiete werden als Streufelder bezeichnet. Von den weltweit vier bekannten Tektit-Streufeldern bildet das Fundgebiet der Moldavite das so genannte zentraleuropäische Streufeld. Weiteres empfehlenswertes FachwissenDie Moldavite wurden nach dem wichtigsten Fundgebiet am oberen Flusslauf der Moldau in Südböhmen (Tschechische Republik) benannt. Daneben werden Moldavite auch in Mähren gefunden. Exemplare aus Böhmen sind überwiegend flaschengrün und durchsichtig. Mährische Moldavite sind hingegen dunkler als die böhmischen, ihre Farbe ist olivgrün bis braun. Vereinzelt wurden Moldavite auch Gebiet um Eger in Ostböhmen, im Waldviertel (Österreich) und in der Lausitz (Deutschland) gefunden. Diese Funde stellen kleine, von den großen Fundgebieten in Südböhmen und Mähren unabhängige Streufelder dar. Chemische Zusammensetzung: 80 % SiO2; 10 % Al2O3; 3 % K2O; 2 % FeO; 2 % MgO; 1,5 % CaO; 0,5 % Na2O3; 0,5 % TiO2 EntstehungDie Moldavite entstanden beim so genannten Ries-Ereignis. Nachdem die präriesischen Ablagerungen der Oberen Süßwassermolasse (OSM) als Ausgangsmaterial durch Günther Graup et al. (1981) geochemisch identifiziert wurden, folgten Bestätigungen durch weitere Arbeiten (vgl. Johannes Baier 2007), die den Zusammenhang mit dem Ries-Ereignis erhärteten. Nach heutiger Vorstellung lief der Vorgang wie folgt ab: Der Meteorit trat mit etwa 70.000 km/h in die Erdatmosphäre, begleitet von einem rund 150 Meter großen Mond. Die Stücke schlugen nahezu ungebremst auf der Erdoberfläche ein und bildeten zwei große Krater, die heute als Nördlinger Ries und Steinheimer Becken bezeichnet werden. Beim Einschlag wurden die Meteoriten und das darunter liegende Erdreich extrem verdichtet. Unter hohen Drücken und Temperaturen schmolz das Gestein und wurde mit bis zu 25-facher Schallgeschwindigkeit ausgeschleudert. Während des Fluges kühlte das Material ab und erstarrte zu Glaspartikeln. Die Moldavite sind zwischen 250 und 450 km weit geschleudert worden und großteils im heutigen Tschechien wieder auf den Erdboden gefallen. Literatur
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