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Beryll
Beryll ist ein häufig vorkommendes Silikat-Mineral aus der Mineralklasse der Ringsilikate (Cyclosilikate). Es kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem mit der der chemischen Zusammensetzung Be3Al2[Si6O18], einer Mohshärte von 7,5 bis 8 und einer Dichte von 2,6 bis 2,9 g/cm³. Es entwickelt vorwiegend lange, prismatische, säulige oder tafelige Kristalle, aber auch körnige oder massige Aggregate, die leicht mit Quarz verwechselt werden können, in unterschiedlichen Farben, unter anderem blau, grün, gelb, weiß oder farblos. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Etymologie und GeschichteDas Wort „Beryll“ wurde aus dem Lateinischen beryllus, berillus entlehnt[1] und geht über griechisch βήρυλλος, béryllos und Syrisch berulo [2], Chaldäisch birula [2], Prakrit veruliya, auf Sanskrit vaidurya zurück[3]. Ursprünglich ist es jedoch wohl dravidischen Ursprungs und vom Namen der südindischen Stadt Belur abgeleitet.[4] Das lateinische beryllus wurde im Mittelalter als Oberbegriff für alle klaren Kristalle gebraucht: So leitet sich davon auch das Wort Brille („Augengläser“) ab, da die ersten Linsen aus Kristall geschliffen wurden. Die Ableitung erfolgt parill zu prill und brill. Das feminine «e» entsteht später aus dem häufigeren Plural die brillen, seit es zwei Gläser sind.[5] Aus dem lateinischen berillus [2] leitet sich auch das italienische brillare „glänzend, strahlend“, französisch briller ab, dessen Partizip brillant die Wurzel für die deutschen Brillant (ein Schlifftyp, und ein damit geschliffener Diamant) und Brillanz („Lichtschärfe“) bildet. Im englischen[6] aber erhält das französische Lehnwort ein zusätzliches «i», wohl in der Verschriftlichung der frankophonenen Aussprache, und dieses englische brilliant bildet eine häufige Falschschreibung der deutsche Worte, auch in falschverstandener Analogie zu brillieren „sich hervortun“. Der Abbau der Beryll-Varietät Smaragd lässt sich bis ins 13. Jahrhundert v. Chr. nach Ägypten zurückverfolgen. Aber auch im präkolumbischen Südamerika wurde der Schmuckstein weiträumig gehandelt. Varietäten und ModifikationenVon großer Bedeutung als Schmuckstein-Varietäten sind der grüne Smaragd, der blaue Aquamarin, der gelbe Heliodor oder Goldberyll und der rosafarbene Morganit. Die sehr seltene rote Varietät Roter Beryll wird veraltet als Bixbit bezeichnet. Allerdings besteht aufgrund des Namens eine deutliche Verwechslungsgefahr mit dem Mineral Bixbyit. Bildung und FundorteBeryll bildet sich entweder magmatisch in Pegmatit und Granit oder hydrothermal in Greisen oder Quarz-Gängen. Auch metamorph gebildete Berylle sind gefunden worden, unter anderem in Gneis. Außerdem bildet es sich als Mineralseife in Flusssedimenten. Einige der vielen Fundorte sind unter anderem Minas Gerais und Pici in Brasilien, Coscuez und Muzo in Kolumbien, Antsirabé in Madagaskar, Spitzkopje in Namibia, Iveland in Norwegen, Habachtal in Österreich, Gilgit in Pakistan, Malyshevo und Murzinka im Ural in der Russischen Föderation, Adun Chilon in Sibirien, sowie Keystone/South Dakota und Pala/Kalifornien in den USA Beryll-Kristalle können außergewöhnlich groß werden. So sind im US-amerikanischen Bundesstaat Maine schon sechs Meter lange und eineinhalb Tonnen schwere Exemplare gefunden worden. Kristalle bis zu 177 Tonnen wurden in Namivo/Alto Ligonha in Mosambik gefunden. VerwendungNeben der Verwendung geeigneter Exemplare als Schmuckstein dient Beryll als Hauptquelle für das Leichtmetall Beryllium, das unter anderem in der Raumfahrttechnik als Bestandteil von Speziallegierungen eingesetzt wird. Mehr als 80 Prozent der Weltjahresproduktion stammen aus den USA. Zudem wurden um 1300 Berylle zu Linsen geschliffen, die als eine Art "Brille" verwendet wurden. Siehe auchSystematik der Minerale, Liste der Minerale, Portal:Geowissenschaften Einzelnachweise
Literatur
Kategorien: Schmuckstein | Mineral | Silikate und Germanate | Hexagonales Kristallsystem | Berylliummineral | Aluminiummineral | Siliciummineral |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Beryll aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |