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Multiversum
Der Begriff wurde dann mehrere Jahre wiederholt sowohl korrekt als auch falsch in wissenschaftlichen und Science-Fiction-Kreisen benutzt. In den späten Sechzigern verwendete Michael Moorcock den Begriff in den Romanzyklen der Saga des ewigen Helden. Nach dessen Lektüre benutzte David Deutsch den Ausdruck "Multiversum" in einer wissenschaftlichen Arbeit als die Gesamtheit aller möglichen Universen aller Zeiten, unser beobachtbares Universum eingeschlossen - das Gegenteil der vorigen Definition. Andere Wissenschaftler, die keine Etymologen waren, griffen dann das Wort auf und nahmen die populäre Neudefinition an. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Wissenschaftliche TheorienTheorien aus der QuantenphysikViele-Welten-Deutung der Quantenphysik Everetts Viele-Welten-Deutung ist die am zweithäufigsten vertretene Interpretation der Quantenphysik. Theorien zum UrknallBubbles (Blasen) Die Bildung unseres Universums aus einer "Blase" eines Multiversums wurde von Andrei Linde erdacht und passt gut in die weithin akzeptierte Theorie der Inflation (d.h. eines "inflationären Universums"). Big Bounce (großer Stoß, großes Abprallen) Nach einer Lösung der Friedmann-Gleichungen war der Urknall nur der Anfang einer Ausdehnung, die einer Periode der Kontraktion folgte. In dieser Sicht kann man von einem Big Crunch (große Implosion, Endknall), gefolgt von einem Urknall, sprechen oder einfacher einem Big Bounce. Auswirkungen auf unser UniversumObwohl die Theorie eines Multiversums sich eher im spekulativen als wissenschaftlichen Bereich befindet, kann ein Multiversum eine Erklärung für die genaue Feinabstimmung der Naturkonstanten sein. Jedes einzelne Universum hat beliebige Werte für seine jeweiligen Naturkonstanten (z.B. Feinstrukturkonstante, Gravitationskonstante, ...). In den meisten Universen ist wegen der ungünstigen Werte kein Leben möglich – in anderen jedoch schon. Unser Universum gehört zu der verschwindend kleinen Teilmenge von Universen, in denen intelligentes Leben möglich ist, sonst könnten wir diesen vermeintlichen Zufall nicht beobachten (anthropisches Prinzip). Verwendung in der LiteraturIn Per Anhalter durch die Galaxis von Douglas Adams verschlägt es den Held, Arthur Dent, durch merkwürdige Zufälle in verschiedene Paralleluniversen. Der Autor Terry Pratchett verwendet in seiner Discworld-Serie des Öfteren den Begriff "Multiversum", oft an Stellen, an denen andere Autoren "Universum" schreiben würden. In der Geschichte des Sammelkartenspiels Magic: Die Zusammenkunft wird der Raum, in dem sich alle Planeten befinden, als Multiversum bezeichnet. Auch Stephen Baxter verwendet die Idee von Multiuniversen in seinem Roman Zeitschiffe. "Die toten Welten des Bolg" von Philip José Farmer beschreibt die Abenteuer eines Raumschiffs, das aufgrund seines Antriebs in immer neue Universen gelangt. Dabei macht es Bekanntschaft mit dem "Bolg", einem "galaktischen Antikörper", der störende Einflüsse im Multiversum (das aus einzelnen Universen besteht, die wie Zellen im Organismus eines Lebewesens organisiert sind) eliminiert. In der SF-Serie Perry Rhodan wird der Begriff "Multiversum" analog für die Gesamtheit aller Universen verwendet, die von den Romanhelden vereinzelt bereits besucht wurden. Multiversum im Perry Rhodan Lexikon Perrypedia Auch in der His Dark Materials Buchreihe von Philip Pullman dreht sich die Geschichte um Parallelwelten. Im letzten Band der Justin-Time-Reihe von Peter Schwindt, "Mission London", wird man am Ende aufgeklärt, dass das Großvater-Paradoxon nicht existiert und Portitia Abbadon in einem Paralleluniversum lebt. Auch in den Filmen "Butterfly Effect" und "Butterfly Effect 2" sind Elemente der Viele-Welten-Theorie enthalten, da hier der Protagonist die Fähigkeit besitzt, bestimmte alternative Abläufe von Situationen in der Vergangenheit anzusteuern und somit in seiner relativen Gegenwart gravierende Veränderungen hervorzubringen. In den Arbeiten des dänischen Autors Ib Michael bezeichnet der Begriff Multiversum das literarische Ziel, das gesamte Werk zuzüglich des eigenen Lebens und der eigenen Erfahrungen des Autors in ein offenes und endlos erweiterbares Vorstellungssystem zu integrieren. Er schreibt den Ursprung des Begriffes, so wie er ihn nutzt, in Essays und Interviews gerne Inger Christensen zu. Literatur
Siehe auch
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Multiversum aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |