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Neuropeptid



Neuropeptide sind Peptide, die als Botenstoffe von Nervenzellen freigesetzt werden, entweder endokrin als neurosekretorische Peptidhormone oder parakrin als Kotransmitter. Als Hormone erreichen sie die Zielzellen über die Blutbahn. Als Kotransmitter wirken sie als Neuromodulatoren, in dem sie die Wirkung der Neurotransmitter modulieren, also unterstützen oder hemmen. Es sind bisher über 100 verschiedene Neuropeptide bekannt. Bekannte Vertreter sind z.B. die Endorphine als körpereigene Opiate.

Die Synthese und der Transport sind im Gegensatz zu niedermolekularen Botenstoffen eher langsam und träge. Die Neuropeptide werden an den Ribosomen im Perikaryon synthetisiert und nicht – wie bei niedermolekularen Botenstoffen – im Axon. Kotransmitter binden zudem nicht direkt an Ionenkanäle und verändern somit auch nicht die Spannung der postsynaptischen Membran, sondern wirken über Rezeptoren auf Zellfunktionen und auf die Zellstruktur der postsynaptischen Zielzelle.

Beispiele

  • ACTH - regt an der Nebennierenrinde die Ausschüttung der Glucookortikoide an und ist im Gehirn über die Melanocortinrezeptoren an der Regulation vegetativer Funktionen beteiligt.
  • Angiotensin II - beteiligt an Regulation des Blutdrucks und des Wasserhaushaltes
  • Antidiuretisches Hormon (ADH, Vasopressin) - "Dursthormon", bewirkt vermehrte Rückresorption von Wasser durch die Niere. Zentral begrenzt es den Fieberanstieg.
  • Bombesin - regt Sekretion verschiedenster Botenstoffe des Magen-Darm-Trakts an
  • Bradykinin - wirkt histaminähnlich, beteiligt am Entzündungsgeschehen
  • Calcitonin Gene-Related Peptide - stärkster z. Z. bekannter endogener Vasodilator
  • Cholecystokinin - Hormon des Magen-Darm-Trakts, stimuliert Motilität und Sekretion
  • Dynorphin, Beta-Endorphin, Enkephalin - körpereigene Botenstoffe zur Schmerzregulation, siehe auch Endorphine
  • Galanin - regulierendes Hormon (Freisetzung verschiedener Neurotransmitter und Hormone, Motilität des Magen-Darm-Trakts)
  • Gastrin - Hormon des Magen-Darm-Trakts, stärkster Reiz für die Produktion von Magensäure
  • Glucagon - gebildet in der Bauchspeicheldrüse, erhöht den Blutzuckerspiegel
  • Insulin - gebildet in der Bauchspeicheldrüse, reguliert die Glukosekonzentration im Blut
  • Luteinisierendes Hormon (LH) - ein Geschlechtshormon, fördert den Eisprung und die Gelbkörperbildung
  • Melanozytenstimulierende Hormone - sind im Gehirn über die Melanocortinrezeptoren an der Regulation vegetativer Funktionen beteiligt, peripher fördern sie die Melatoninbildung in der Haut.
  • Motilin - wirkt anregend auf die Motorik des Magen-Darm-Trakts
  • Neuropeptid Y - zahlreiche Funktionen im Gehirn, u. a. Steuerung von Hunger und Angst, Kontrolle epileptischer Krämpfe, Regulation der Magen-Darm-Motorik
  • Neurotensin - hemmt Magensäuresekretion, stimuliert Darmkontraktion und Glucagonfreisetzung
  • Oxytocin - bewirkt Kontraktionen der |Gebärmuttermuskulatur und Entleerung der Milchdrüse
  • Proctolin - generelle Neurotransmitterwirkung, v. a. bei Insekten
  • Prolactin - fördert das Wachstum der Brustdrüse und die Milchproduktion
  • Secretin - regt die Natriumhydrogencarbonat-Produktion in Pankreas, Galle und Dünndarm an
  • Somatostatin - parakrine Funktion in der Bauchspeicheldrüse, hemmt Ausschüttung von Glucagon und Insulin
  • Substanz P - Neurotransmitter bei Schmerzrezeptoren
  • Thyreotropin (TSH) - stimuliert Hormonproduktion in der Schilddrüse
  • Vasoaktives intestinales Peptid (VIP) - gastrointestinales Peptid-Hormon, bewirkt eine Vasodilatation und hemmt die Magensäureproduktion
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Neuropeptid aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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