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Nicholas Flamel



Nicholas Flamel, auch Nicolas Flamel oder Nicolai Flamelli (* wahrscheinlich 1330 in Pontoise; † um 1413 in Paris, spätestens aber 1419) war ein französischer Alchemist.

 

Inhaltsverzeichnis

Fakten

  Flamel war der Sohn eines jüdischen Kopisten. Seit 1355 war er verheiratet mit der Witwe Perronelle (Pernelle). Flamel werden Arbeiten zu dem erst 1612 in Paris erschienenen alchemistischen Buch Livre des figures hiéroglypiques zugeschrieben [1].

Das 1407 erbaute und inzwischen in ein Restaurant umgewandelte Wohnhaus des Nicholas Flamel ist in Paris in der 51 rue de Montmorency zu besichtigen.

1410 entwarf er seinen eigenen Grabstein (Bild), der arkane alchemistische Zeichen und Symbole enthält. Der Grabstein ist im Musée de Cluny in Paris erhalten.

Legenden

Der Legende nach erschien ihm eines Tages im Traum ein Engel, der ein Buch zeigte, dessen Inhalt nur Flamel zugänglich wäre. Das Buch, das Flamel dann tatsächlich für lediglich zwei Florint erwarb, soll auf drei Kapiteln von jeweils sieben Seiten das Geheimnis des Steins der Weisen enthüllt haben. Erst nach 21 Jahren jedoch, auf einer Wallfahrt nach Santiago de Compostela, identifizierte ein Mitreisender eine Abschrift des Werkes als Aesch Mezareph des Rabbis Abraham.

Am 17. Januar 1382 (einem Rosenmontag) – nach anderen Angaben war es der Februar des Jahres 1382 oder sogar erst der Januar oder Februar des Jahres 1392 – soll dann Flamel erstmals die Herstellung von Gold aus Silber gelungen sein. Den daraus entstandenen Gewinn spendete Flamel zum Großteil an Krankenhäuser und Kirchen, wobei er als einzige Bedingung verlangte, auf den Außenmauern, meist oberhalb des Eingangs, abgebildet zu werden. Seine Frau Pernelle war meist mit dabei. Nach seiner Beisetzung starb bald auch seine Frau und man wunderte sich später bei einer Exhumierung warum die Gräber leer, d. h. mit Baumstämmen gefüllt, waren. Eine wichtige Abbildung von Flamel ist in einem Folianten in Paris zu sehen, wo mehrere Männer gebückt in einem angelegten Garten im Erdreich nach Gold graben. Flamel wurde einige Jahrhunderte später immer wieder gesehen. Die letzte Sichtung Flamels geschah 1830. Der Legende nach fand Flamel mit dem Stein der Weisen auch das Elixier des ewigen Lebens und ist weit über 600 Jahre alt geworden. Mehrere Menschen wollen ihn unabhängig voneinander und in mehreren Jahrhunderten Abstand gesehen haben

„Das magische Buch“, das Nicolas reich und „unsterblich“ machte, soll sich unter den Grundmauern des Turmes Saint-Jacques befinden.

Literarische Nachwirkung

Die später legendenhaft überformte Figur des Flamel tauchte immer wieder in der Literatur auf. Zuletzt fand sich Flamels Name in Joanne K. Rowlings 1997 erschienenen Roman Harry Potter und der Stein der Weisen wieder. Auch im Thriller The Da Vinci Code (dt.: Sakrileg) des amerikanischen Autors Dan Brown fand Flamel Eingang als angeblicher Großmeister der Geheimorganisation Prieuré de Sion von 1398 - 1418. Gleiches gilt für Der Club Dumas des Spaniers Arturo Pérez-Reverte, wo Flamel als Beispiel für Legendenbildung über Bücher genannt wird.

Literatur

  • Gerhard Scholem: Zu Abraham Eleazars Buch und dem Esch Mezareph, in: MGWJ LXX (1926), 202-209.
  • Helmut Gebelein: Alchemie. Kreuzlingen/München 1991, 155–159.
  • Holder Diedrich: Welt der Wunder 6/07, 14-21.
  • Raphael Pata: The Jewish Alchemists. Princetown: University Press 1994.
  • John Read: Prelude to Chemistry. New York: Macmillian 1937.
  • Eric Muraise: Le Livre du l'Ange. Histoire et legende alchimique de Nicolas Flamel. Julliard 1969.
  • Gilette Ziegler: Nicolas Flamel ou le secret du Grant Oeuvre. Histoire des Idees des Heros, des societes de la france secrete et de L"Occident. Culture-Art-Loisirs 1971.
  • Michael Scott: The Alchemyst: The Secrets of the Immortal Nicholas Flamel, Random House (2007) - ISBN 978-0385733571

Einzelnachweise

  1. Laurinda Dixon, ed. Nicolas Flamel, His Exposition of the Hieroglyphicall Figures (1624) (New York:Garland) 1994.
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Nicholas_Flamel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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