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Nilblau
Nilblau, oft auch als Nilblau A (meist nur das Hydrogensulfat) bezeichnet, ist ein fluoreszierender Phenoxazin-Farbstoff. Als Indikatorfarbstoff zeigt Nilblau im saurem Milieu eine blaue Farbe und ist im Alkalischen rot.[2] Durch Kochen einer Lösung von Nilblau mit Schwefelsäure entsteht der Farbstoff Nilrot. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Chemisch physikalische EigenschaftenNilblau ist ein Fluoreszenzfarbstoff. Die Fluoreszenz zeigt besonders in apolaren Lösungsmitteln eine eine hohe Quantenausbeute:[3] Die Absorption und Emissionsmaxima von Nilblau sind stark abhängig vom pH-Wert und dem verwendeten Lösungsmittel.
Die Fluoreszenzdauer von Nilblau wurde in Ethanol mit 1,42 ns bestimmt. Dies ist kürzer als der entsprechende Wert von Nilrot mit 3,65 ns. Die Fluoreszenzdauer ist relativ invariant gegenüber Verdünnungen im Bereich von 10−3 – 10−8 mol·dm−3.[3] Die Nilblau-FärbungNilblau wird zur histologischen Anfärbung von biologischen Präparaten verwendet. Dabei gelingt die Unterscheidung zwischen neutralen Lipiden (Triglyceride, Cholesterinester, Steroide) die rosa angefärbt werden und sauren (Fettsäuren, Chromolipide, Phospholipide) die blau angefärbt werden.[4] Die Nilblau-Färbung nach Kleeberg benötigt folgende Chemikalien
Der ArbeitsablaufDas Präparat wird in Formol fixiert. Daraus werden Gefrierschnitte oder Zupfpräparate hergestellt. Anschließend wird für 20 Minuten in die Nilblau-Lösung getaucht und danach mit Wasser abgespült. Zur besseren Differenzierung wird in 1%ige Essigsäure für 10-20 Minuten eingetaucht, bis die Farbtöne rein sind. Dies kann u.U. schon nach 1-2 Minuten der Fall sein. Dann wird in mehrfach gewechseltem Wasser gründlich gewässert (ein bis zwei Stunden). Danach kann das angefärbte Präparat auf einen Objektträger gezogen und der Wasserüberschuss abgesaugt werden. Der Einschluss des Präparates kann in Glycerin oder lauwarmer Glyceringelatine erfolgen. Das ErgebnisUngesättigte Glyceride sind rosa, Kerne und Elastica dunkelblau, Fettsäuren und zahlreiche Fettsubstanzen und Fettgemische blau bis violett gefärbt.[5] Beispiel: Nachweis von Poly-β-hydroxybutyrat-Granula (PHB)Die PHB-Granula in den Zellen von Pseudomonas solanacearum können durch Anfärbung mit Nilblau A sichtbar gemacht werden. Die PHB-Granula der gefärbten Ausstriche zeigen unter einem Epifluoreszenzmikroskop bei 450 nm Anregungswellenlänge unter Ölimmersion, bei einer 1000 fachen Vergrößerung eine kräftige orangefarbene Fluoreszenz.[6] Nilblau in der OnkologieDerivate des Nilblau sind potentielle Photosensibilisatoren in der Photodynamischen Therapie (PDT) von malignen Tumoren. Diese Farbstoffe werden durch Farbstoffaggregation in den Tumorzellen, speziell in den Lipidmembranen und/oder sequestriert in den subzellularen Organellen, stark angereichert.[7] Mit dem Nilblau-Derivat N-Ethyl-Nilblau (EtNBA) konnte in Tierversuchen zwischen normalem und prämalignem Gewebe mittels Fluoreszenzbildgebung bzw. Fluoreszenzspektroskopie unterschieden werden. EtNBA zeigt dabei keine phototoxischen Effekte.[8] Einzelnachweise
Literatur
Kategorien: Reizender Stoff | Chemische Verbindung | Quartäre Ammoniumverbindung | Farbstoff | Indikator (Chemie) |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Nilblau aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |