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Nonylphenol
Nonylphenol (NP) ist eine chemische Verbindung, bestehend aus einem aromatischen Ring mit Hydroxylgruppe, sowie einer (Iso-)Nonylseitenkette. Das Isomer mit linearer Seitenkette wird als 4n-Nonylphenol bezeichnet und ist industriell nur von untergeordneter Bedeutung. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
VerwendungNonylphenol wird hauptsächlich für die Herstellung von Nonylphenolethoxylaten (NPEO) verwendet, welche als nichtionische Tenside z.B. in Waschlösungen eingesetzt werden. Zudem ist es in Fungiziden, Arzneimitteln und Weichmachern für Celluloseester enthalten. Die Produktion ist in Europa und den USA stark rückläufig. Nonylphenol gehört zu den prioritären Stoffen der Europäischen Union und ist seit Dezember 2003 nicht mehr für die industrielle Verwendung zugelassen. Nach einer Untersuchung der schwedischen Naturschutzvereinigung SNF gelangt Nonylphenol jedoch über importierte Textilien aus Ländern wie China, Indien oder der Türkei in die EU-Länder.[2] HerstellungDie Synthese erfolgt katalytisch aus Phenol und Nonen (großtechnisch primär aus Iso-Nonen). Das so entstehende Isomerengemisch besteht aus ca. 22 Isomeren, die unterschiedlich verzweige Alkylketten aufweisen (Wheeler et al. 1997, Russ et al. 2005). Die handelsübliche Form enthält 85 % para-Nonylphenol, 10 % ortho-Nonylphenol sowie weitere Alkylphenole (Russ et al. 2005). Vorkommen und HerkunftDie aus Nonylphenol synthetisierten NPEO sind biologisch schwer abbaubar. Zunächst wird die Ethoxylatkette immer wieder um eine 2 C-haltige Einheit verkürzt bis nur noch eine oder zwei Ethoxygruppen vorhanden sind. Je nach Milieu (aerob oder anaerob) können so auch die entsprechenden Carbonsäuren entstehen. Umso kürzer die Ethoxylatkette wird, umso langlebiger und auch hormonell wirksamer werden die Substanzen. Im verzweigten Nonylphenol erreichen Nonylphenolethoxylate letztendlich ihr kaum mehr biologisch abbaubares Endprodukt, das zudem hormonell wirksamer ist, als Ursprungssubstanz oder Zwischenprodukte. Biologische WirkungNonylphenol ist als Xeno-Estrogen eine hormonell aktive Substanz, sie wechselwirkt mit dem Estrogenrezeptor. So kann dies z.B. bei männlichen Jungfischen die nur für weibliche Fische relevante Vitellogenin-Synthese auslösen. Auf viele Organismen wirken die Nonylphenole toxisch – beispielsweise auf zahlreiche Fischarten (z.B. Seelachs) sowie Süßwassermuschel, Wasserfloh, Grünalge, Krabbe oder Hummer. Die LD50-Werte liegen in der Größenordnung von 0,1–1 mg/l. Biologischer AbbauEs liegen verschiedene Berichte über den in Versuchen erfolgten bzw. nicht erfolgten Abbau vor. Generell kann gesagt werden, dass das lineare Nonylphenol recht schnell abgebaut wird, während sich die verzweigten Verbindungen wesentlich persistenter verhalten. Neben vielen erfolglosen Experimenten, gibt es aber auch einige Artikel, die über den Abbau von verzweigten (branched) Nonylphenolen im Boden und Wasser (Tanghe 1999) berichten. Literatur
Quellen
Kategorien: Ätzender Stoff | Umweltgefährlicher Stoff | Phenol |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Nonylphenol aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |