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Ololiuqui



Ololiuqui (auch: Qloliuhqui) ist eine Droge aus den Samen mehrerer, meist zweier Windengewächse (Convolvulaceae).[1] Die wichtigste Art hat den botanischen Namen Turbina corymbosa (Syn.: Rivea corymbosa). Eine weitere Art ist Ipomoea violacea (Syn.: Ipomoea tricolor, Ipomoea rubro-caerulea), sie werden unter der Bezeichnung Morning Glory gehandelt. Die Windengewächse wachsen im südlichen Mexiko und im nördlichen Mittelamerika und sind mit der Trichterwinde (Ipomoea tricolor) verwandt.

Inhaltsverzeichnis

Anwendungsauswirkungen und Zusammensetzung

Die Droge wurde und wird von den mexikanischen Indianern und den Mayas aufgrund ihrer halluzinogenen Wirkung zu rituellen Zwecken als Entheogen genutzt. Die Indios zerreiben die harten Samen der Winden und lassen das Pulver in Agavenbier quellen. Nach der Filtrierung soll das berauschende Getränk das Erinnerungsvermögen bis weit in die Kindheit hinein erweitern und zur hyptnotischer Tieftrance führen. Der in Ololiuqui enthaltenen Wirkstoff LSA (Lysergsäure-Amid) ist chemisch mit LSD verwandt.

Geschichte

Bereits die spanischen Conquistadoren versuchten im 16. Jahrhundert unter Androhung drakonischer Strafen den Gebrauch der Substanz zu unterbinden, was jedoch nie gelang. Nach Auffassung der Indios ermöglicht es Ololiuqui, den Körper zu verlassen. Während dieser außerkörperlichen Erfahrung sei es dem Schamanen oder Priester, der sie einnimmt möglich, mit Geistern und Dämonen zu sprechen sowie in die Zukunft zu sehen. Die Droge wird von den Indios auch verwendet, um verlorene Gegenstände wiederzufinden und Verbrechen aufzuklären.

Die Pflanze und ihre Wirkstoffe unterliegen in Deutschland nicht dem Betäubungsmittelgesetz.

Biosynthese

Die aktiven Inhaltsstoffe werden durch Endophyten erzeugt.

Siehe auch

Einzelnachweis

  1. Wolfgang Schmidbauer/Jürgen vom Scheidt: Handbuch der Rauschdrogen, S. 277 ff., 4. Auflage, 1999, ISBN 3-596-13980-5

Literatur

  • Albert Hofmann, H. Tscherten: Isolierung von Lysergsäurealkaloiden aus der mexikanischen Zauberdroge Ololiuqui, in: Experientia 16, S. 414, 1960.
  • H. Heimann: Die Wirkung von Ololiuqui im Unterschied zu Psilocybin, in: Neuropsychopharmacology 4: S. 474-477, 1965.
 
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