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Omalizumab



Steckbrief
Name (INN) Omalizumab
Wirkungsgruppe

Monoklonaler Antikörper

Handelsnamen

Xolair® (CH), (D), (A)

Klassifikation
ATC-Code DX05
CAS-Nummer 242138-07-4
Verschreibungspflichtig: Ja


Fachinformation (Omalizumab)
Chemische Eigenschaften
Keine Strukturformel vorhanden
IUPAC-Name: Humane Anti-IgE-Antikörper
Summenformel C6450H9916N1714O2023S38
Molare Masse 145057,84 g·mol−1

Omalizumab ist ein rekombinanter humanisierter monoklonaler Antikörper gegen Immunglobulin E (Anti-IgE) zur Behandlung von schwerem allergischen Asthma bronchiale. Er bindet und neutralisiert als Anti-Antikörper die für die Auslösung der allergischen Reaktion verantwortlichen Antikörper vom IgE-Typ.

Inhaltsverzeichnis

Indikation

In den USA ist es zur Behandlung von moderatem bis schwerem persistierendem allergischem Asthma bronchiale seit Juli 2003 verschreibbar, in Deutschland wurde der Wirkstoff für schweres allergisches Asthma im Oktober 2005 zugelassen. Die Anwendung soll nur dann erfolgen, wenn Patienten trotz Therapie mit einem langwirksamen β2-Sympathomimetikum kombiniert mit hochdosiertem inhalativen Glucocorticoiden mehrere schwere Asthmaanfälle im Jahr haben.

Dosierung

Alle 2–4 Wochen 75–375 mg subcutan in Abhängigkeit von Körpergewicht und Gesamt-IgE , welches vorher zu bestimmen ist.

Wirksamkeit

In der Phase-III-Zulassungsstudie mit 419 Patienten, die an allergischem Asthma litten, zeigte Xolair folgende positiven Effekte:

  • die Rate der asthmatischen Verschlechterungen wurde um die Hälfte reduziert
  • die Notwendigkeit von akuten Krankenhauseinweisungen verminderte sich um 44 %
  • bezüglich des Asthmas verbesserte sich die Lebensqualität der Patienten signifikant

In einer Metaanalyse von acht Studien, die den Erfordernissen der Evidenz-basierten Medizin entsprachen, wurde Omalizumab als wirksam beurteilt.

Nebenwirkungen

Mögliche Nebenwirkungen sind Schmerzen an der Einstichstelle, Schwellungen, Hautausschläge, Juckreiz und Kopfschmerzen. Auch kommt es zu einem Anstieg der Infektionsrate mit Würmern, da IgE bei der Abwehr von Wurminfektionen beteiligt ist. Vorsicht ist geboten vor potentiell lebensbedrohlichen anaphylaktischen Reaktionen, die schon nach der ersten Anwendung, aber auch nach über einem Jahr Therapie erstmals auftreten können. Mögliche Symptome einer solchen Anaphylaxie sind Bronchospasmen, Blutdruckabfall, Synkopen (plötzlich einsetzender, kurz andauernder Bewusstseinsverlust), Nesselsucht, Angioödem, Atemnot, generalisierter Juckreiz u. a. Diese Symptome können binnen Minuten, Stunden oder Tagen nach Injektion von Omalizumab einsetzen.

Laut den neuen Empfehlungen der Food and Drug Administration (Gesundheitsbehörde der USA) sollten die Patienten mindestens 2 Stunden nach der Injektion ärztlich überwacht werden. [1]

Weitere ernstzunehmende unerwünschte Wirkungen von Omalizumab beinhalten die Entstehung von bösartigen Tumoren, schweren Reaktionen an der Injektionsstelle und schweren Blutbildveränderungen (schwere Thrombopenien).

Handelsnamen

Xolair®

  • 150 mg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung der Firma Novartis

Kosten

Eine Durchstechflasche mit 150 mg Xolair kostet ca. 480 €.

Einzelnachweise

  1. FDA new Label for Omalizumab (PDF)
Bitte beachten Sie den Hinweis zu Gesundheitsthemen!
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Omalizumab aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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