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Opiumtinktur



Opiumtinktur ist eine Lösung von Opium in einer Mischung aus Alkohol und Wasser (meist im Verhältnis 70:30) in einer standardisierten Formulierung (der Wirkstoffgehalt ist normiert und somit keinen Schwankungen unterworfen). Deshalb wird Opiumtinktur heute, wenn auch selten, meist als "Tinctura Opii normata" (lat. für Opiumtinktur, normalisiert) verordnet.

Inhaltsverzeichnis

Gewinnung

Opiumtinktur wird aus dem getrockneten Milchsaft der unreifen Samenkapseln des Schlafmohns (Papaver somniferum) gewonnen, danach wird der Wirkstoffgehalt in der Tinktur standardisiert. Die Wirkstoffe liegen in der Tinktur, wie auch im Milchsaft der Pflanze, u.a. an Mekonsäure gebunden vor.

Verwendung und Risiken

Opiumtinktur fand früher und bis in das frühe 19. Jahrhundert breite Verwendung in der Medizin als schmerzstillendes und beruhigendes Medikament. Auch bei Depressionen wurde es häufig eingesetzt. So gab es Kliniken, die Depressionen ausschließlich mit Opium behandelten und tatsächlich beeindruckende Erfolge vorweisen konnten, ohne dass eine Sucht entstanden wäre. Opiumtinktur ist bei Überdosierung oder versehentlichem Verschlucken durch Kinder gefährlich: Die Symptome einer Vergiftung ähneln stark denen einer Vergiftung mit Morphin und sind auch den dort verwendeten Maßnahmen und Antidoten, wie dem Wirkstoff Naloxon, einem sog. Opiatantagonisten, gut zugänglich. Nebenwirkungen sind vor allem auch die bei Morphin auftretenden unerwünschten Wirkungen wie z.B. Verstopfung, Wirkungen auf die Psyche (meist Euphorie, gelegentlich auch Dysphorie), Müdigkeit, veränderte Geschmacksempfindungen, körperliche und psychische Abhängigkeit u.a.

Rechtliche Situation

Opiumtinktur ist in Deutschland wegen der suchtbildenden Wirkung als Betäubungsmittel (BtM) eingestuft und darf nur auf speziellen Betäubungsmittelrezepten gemäß der Betäubungsmittelverschreibungsverordnung (BtMVV) verordnet werden, wobei bestimmte Höchstmengen festgesetzt sind. Zugelassen ist eine Verschreibung heute in der Regel nur noch bei schwersten, nicht mehr anders kontrollierbaren Durchfällen, die auf andere Therapien nicht mehr ansprechen.

Zusammensetzung

Opiumtinktur enthält alle Alkaloide des Schlafmohns. Im Mittelalter bis in das 18. Jahrhundert hinein wurde es auch als Laudanum bezeichnet. Heute ist der Gehalt an den enthaltenen Wirkstoffen, wie Morphin, Codein, Thebain, Noscapin (=Narcotin), Papaverin, Narcein, u.a. in der Tinktur standardisiert.

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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Opiumtinktur aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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