Meine Merkliste
my.chemie.de  
Login  

Oxidationsverschleiß



Oxidationsverschleiß, oder Verzunderung, bezeichnet allgemein die nicht durch elektrochemische Vorgänge, sondern durch direkte Reaktion mit Sauerstoff verursachte Korrosion von Metallen. Meist sind damit aber Verschleißerscheinungen von Schneidwerkzeugen (Werkzeugschneidenverschleiß), bei denen die Oberfläche der Werkzeugschneide durch Luftsauerstoff oxidiert wird, gemeint.

Deutliche Oxidation hochwertiger Metalle tritt erst bei hohen Temperaturen (ab ca. 500 °C) auf. In Schneidwerkzeugen, die Wolframcarbid in einer Cobaltmatrix enthalten (die meisten Hartmetall-Werkzeuge), sind sowohl Wolframcarbid als auch Cobalt oxidationsempfindlich. Die poröse Oxidschicht kann vom ablaufenden Span leicht abgetragen werden. Bei sehr hohen Temperaturen sind die Oxide flüchtig und verdampfen. Beim Schneiden nichtmetallischer Stoffe (Holz, Kunststoffe) können auch Inhaltsstoffe oder Zersetzungsprodukte des Materials die Korrosion beschleunigen.

Oxidkeramische Schneidstoffe sind kaum anfällig, da Oxide wie Aluminiumoxid nicht weiter oxidiert werden können, allerdings können solche Schneiden beispielsweise Titanborid oder Titannitrid enthalten, das bei hohen Temperaturen oxidiert. Es gibt aber auch harte Carbide, die weniger oxidationsempfindlich als Wolframcarbid sind, beispielsweise Siliciumcarbid.

Die Oxidschicht bildet sich bevorzugt an Stellen der Schneidkante, an denen hohe Temperaturen auftreten und der Luftsauerstoff freien Zugang hat (Kerbverschleiß).

 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Oxidationsverschleiß aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Ihr Bowser ist nicht aktuell. Microsoft Internet Explorer 6.0 unterstützt einige Funktionen auf ie.DE nicht.