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SäurekonstanteDie Säurekonstante Ks ist eine Stoffkonstante und gibt Aufschluss darüber, in welchem Maße ein Stoff in einer Gleichgewichtsreaktion mit Wasser unter Protolyse reagiert:
Ks ist die Gleichgewichtskonstante dieser Reaktion und damit ein Maß für die Stärke einer Säure. Sie wird meist als ihr negativer dekadischer Logarithmus, dem pKs-Wert angegeben (auch pKa, vom engl. acid = Säure). Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
SäurestärkeDie Eigenschaft eines bestimmten Stoffes, als Säure zu reagieren, ist untrennbar verknüpft mit seiner potentiellen Fähigkeit, ein Proton (H+) an einen Reaktionspartner zu übertragen. Man nennt eine solche Reaktion Protolyse. Die Stärke einer Säure beschreibt das Ausmaß dieser Fähigkeit. Diese ist jedoch abhängig von der Fähigkeit eines Reaktionspartners, das Proton aufzunehmen. Soll die Säurenstärke verschiedener Säuren verglichen werden, ist es sinnvoll, die Wechselwirkung mit einem Standardreaktionspartner zu betrachten. Dieser ist in der Regel das Wasser, das auch in vielen Vorgängen in der Natur die bedeutsamste Verbindung und Lösemittel ist. Die Reaktionsgleichung einer Säure HA in und mit Wasser kann so dargestellt werden: In dieser Reaktion stellt sich schnell ein Gleichgewicht ein. Hier verfügt neben HA auch H3O+ über die Fähigkeit, ein Proton an einen Reaktionspartner zu übertragen: Sie sind beide Säuren. H2O und auch A− haben hingegen die Fähigkeit ein Proton aufzunehmen, weswegen man sie beide als Basen bezeichnet. Trennt man gedanklich die Standardreaktionspartner Wasser und H3O+ ab, bleiben HA und A− übrig. Da die Konzentrationen dieser Komponenten an ein Gleichgewicht gebunden sind, ist das Ausmaß der Fähigkeit von HA, eine Säure zu sein, gekoppelt an das Ausmaß der Fähigkeit von A−, eine Base zu sein. Hat beispielsweise HA ein großes Potenzial, ein Proton abzugeben und A− ein kleines Potenzial, ein Proton anzunehmen, nennt man HA eine starke Säure. Das Gleichgewicht (1) würde auf der rechten Seite stehen. Hätten beide Partner ein hohes oder beide Partner ein niedriges Potenzial, wäre HA eine schwache Säure. Das Gleichgewicht (1) würde in beiden Fällen auf der linken Seite stehen. Die Säurekonstante (bzw. der pKs-Wert) als dimensionslose Zahl (ohne Maßeinheit) ist ein Maß für die Stärke einer Säure. Die Acidität ist umso größer, je geringer ihr pKs-Wert ist. Der pKs-Wert ist numerisch gleich dem pH-Wert einer Lösung, wenn HA und A− nach Gleichgewicht (1) in gleicher Konzentration vorliegen. In wässrigen Lösungen dissoziieren sehr starke Säuren und sehr starke Basen vollständig zu H3O+- bzw. OH−-Ionen. So lassen sich die unterschiedlichen Säurestärken von Chlorwasserstoff und Perchlorsäure in Wasser nicht mehr anhand des pH-Wertes unterscheiden. Hier spricht man vom nivellierenden Effekt (v. frz.: niveler = gleichmachen) des Wassers. Um auch sehr starke Säuren bezüglich der Säurestärke unterscheiden zu können, bestimmt man Gleichgewichtskonstanten in nichtwässrigen Lösungen und überträgt diese annäherungsweise auf das Lösungsmittel Wasser. Der Standardreaktionspartner Wasser hat eine besondere Eigenschaft, als Säure und Base reagieren zu können: Diese sogenannte Autoprotolyse erlaubt die Bestimmung das Ausmaß der Fähigkeit einer Base, ein Proton vom Wasser zu übernehmen, und wird unter Basenkonstante näher erläutert. Säure-Base-ReaktionZwischen einer Säure HA und seiner Base A− liegt in wässriger Lösung folgende Gleichgewichtsreaktion vor: Nach dem Massenwirkungsgesetz wird die Lage des Gleichgewichtes durch die Gleichgewichtskonstante K beschrieben: Da die Konzentration von Wasser (c(H2O)) bei der Reaktion praktisch konstant bleibt, lässt sich c(H2O) in die Konstante K einbeziehen. Damit ergibt sich schließlich die Säurekonstante Ks: Häufig wird der negative dekadische Logarithmus von Ks, der so genannte pKs-Wert angegeben. Je kleiner der pKs-Wert, desto stärker ist die Säure. So hat zum Beispiel Salpetersäure (HNO3, Dissoziationsgrad von 82 %) den pKs-Wert −1,32, Essigsäure (Dissoziationsgrad von 0,4 %) einen pKs von 4,75. Bei Wasser, in dem ja nur noch eines von rund 107 Molekülen dissoziiert, beträgt der pKs-Wert 15,74. Entsprechend gibt es eine Basenkonstante (pKb-Wert). Je kleiner der pKb-Wert, desto stärker das Bestreben der Base, Protonen aufzunehmen. Über den pKs-Wert kommt man durch Umrechnung auf die Basekonstante der korrespondierenden Base:
Mehrprotonige SäurenBei einer mehrprotonigen Säure besteht eine schrittweise Protolyse. Für jede Dissoziationsstufe liegt eine eigene Säurekonstante bzw. pKs-Wert vor. Für die einzelnen Protolyseschritte gilt im Allgemeinen: Ks1 > Ks2 > Ks3 (bzw. pKs1 < pKs2 < pKs3), da aus der steigenden Ionenladung des entstehenden Säurerestanions die weiterführende Protolyse weniger energetisch begünstigt ist. Als Beispiel gilt für die Phosphorsäure: Bestimmung von pKs-WertenDie Bestimmung des pKs-Wertes erfolgt über eine sogenannte „Halbtitration“. Über diese „Halbtitration“ lässt sich der pKs-Wert von Säuren durch pH-Messung bestimmen. Liegen nun die (schwache) Säure und die dazugehörige (korrespondierende) Base in gleicher Konzentration vor, so folgt hier aus Ks entsprechend dem MWG: pH = pKs (am Halbäquivalenzpunkt). Der pKs-Wert einer starken Säure entspricht oft dem pH-Wert einer einmolaren Lösung, denn der Wert c(HA) unter dem Bruchstrich nimmt den Wert 1 an (1 mol/L) und der pKs-Wert ist der negative dekadische Logarithmus der Säurekonstanten Ks. Acidität organischer SäurenBei organische Verbindungen entscheiden vor allem drei Struktureigenschaften über die Säurestärke:
pKs- und pKb-Werte einiger Verbindungen
Siehe auchKategorien: Säure-Base-Reaktion | Chemische Größe |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Säurekonstante aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |