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Paul WagnerPaul Wagner (* 7. März 1843 in Liebenau bei Nienburg/Weser; † 25. August 1930 in Darmstadt) war ein deutscher Agrikulturchemiker. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
LebenswegPaul Wagner, Sohn eines Apothekers, studierte Chemie und Pharmazie in Erlangen und war von 1867 bis 1872 am agrikulturchemischen Laboratorium der Universität Göttingen tätig. Hier betreute er die chemischen Praktika der studierenden Landwirte und beschäftigte sich mit Fragen der Pflanzenernährung. 1869 promovierte er in Göttingen mit der Dissertation "Vegetations-Versuche über die Stickstoff-Ernährung der Pflanzen" und 1871 erhielt er mit der Habilitationschrift "Das Verhalten der Phosphorsäure im Erdboden" die Venia legendi für Agrikulturchemie. Von 1872 bis 1923 leitete er als Direktor die Landwirtschaftliche Versuchsstation Darmstadt, die sich unter seiner Ägide zu einer führenden agrikulturchemischen Forschungsstätte entwickelte. ForschungsschwerpunkteWährend der ersten Jahre seiner Tätigkeit in Darmstadt beschäftigte sich Wagner vorwiegend mit analytischen Arbeiten. Er verbesserte chemische Untersuchungsmethoden und prüfte das Verhalten von Düngemitteln im Ackerboden. Seit 1877 widmete er sich besonders den methodischen Fragen bei der Anlage von Düngungsversuchen. Er prüfte die Wirkung von Düngemitteln auf mit Zementwänden umrandeten Klein-Parzellen in vier- bis sechsfacher Wiederholung. Dadurch erhielt er - im Gegensatz zu den seinerzeit oft widersprüchlichen Ergebnissen aus großflächigen Feldversuchen - nicht nur relativ verlässliche Durchschnittswerte, sondern er konnte auch die Fehlergrenzen seiner Versuchsergebnisse ermitteln. Diese "Klein-Parzellen-Methode" wurde alsbald von den meisten anderen landwirtschaftlichen Versuchsstationen in Deutschland übernommen. Etwa ab 1885 galt die von Wagner geleitete Landwirtschaftliche Versuchsstation Darmstadt, die durch den Bau neuer Laboratorien und Gewächshäuser sowie durch vergrößerte Versuchsflächen mustergültig ausgestattet war, als das Zentrum der Düngungsforschung in Deutschland. Ein Arbeitsschwerpunkt waren fortan Untersuchungen zur Phosphatdüngung. Wagner hatte frühzeitig den hohen Wert der feingemahlenen Thomasschlacke erkannt und Analysenmethoden zur handelsmäßigen Bewertung dieses Düngemittels entwickelt. Aber auch die noch ungelösten Fragen einer optimalen Stickstoffdüngung der Kulturpflanzen hat er in zahlreichen Versuchen geprüft, teilweise in enger Zusammenarbeit mit der Dünger-Abteilung der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft. Wagner hat die Ergebnisse seiner Forschungen in über 300 Zeitschriften-Beiträgen und in ca. 40 Büchern bzw. eigenständigen Schriften publiziert. Der Münchner Agrikulturchemiker Franz von Soxhlet hatte 1910 als Vorstandsmitglied des "Verbandes landwirtschaftlicher Versuchs-Stationen im Deutschen Reiche" gegen Wagner den Vorwurf erhoben, er habe in wissenschaftlichen Arbeiten über den Wert des Thomasphosphates Analysendaten gefälscht, um eine günstigere Wirkung des Düngers vorzutäuschen. Wagner trat daraufhin aus dem Verband aus und bezog gegen diese Anschuldigung 1911 öffentlich Stellung mit der umfangreichen Schrift "Der Fall Soxhlet. Eine Antwort". Es kam auch zu einem gerichtlichen Verfahren. (Einzelheiten bei A. Finck: siehe im Abschnitt Literatur). Ehrungen und AuszeichnungenAufgrund seiner außerordentlichen Verdienste auf dem Gebiet der Pflanzenernährung und Düngerlehre galt Wagner als einer der großen Agrikulturchemiker seiner Zeit. Von seinen zahlreichen Ehrungen und Auszeichnungen sind hier hervorgehoben:
Schriften (Auswahl)
Literatur
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Paul_Wagner aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |