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Pion
Es gibt ein neutrales Pion, π0, und zwei geladene Pionen, π+ und sein Antiteilchen π−. Alle Pionen sind instabil und zerfallen. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
AufbauDas π+ ist eine ud-Kombination, sein Antiteilchen, das π- eine du-Kombination (Antiquarks sind überstrichen dargestellt). Beide haben eine Ruhemasse von 139,6 MeV/c². Die derzeit besten Messungen basieren dabei auf Röntgenübergängen in Atomen, die statt eines Elektrons ein π− besitzen. Die Lebensdauer beträgt 2,6 · 10−8 s. Das π0 ist ein quantenmechanischer Überlagerungszustand einer uu- und einer dd-Kombination. Seine Ruhemasse ist mit 135,0 MeV/c² geringfügig kleiner, hat aber eine deutlich kürzere Lebensdauer von nur 8,4 · 10−17 s. ZerfälleDie unterschiedlichen Lebensdauern sind in den unterschiedlichen Zerfallsprozessen begründet: Die geladenen Pion zerfallen zu (99,98770±0,00004) % durch die Schwache Wechselwirkung in ein Myon und ein Neutrino. Der energetisch günstigere Zerfall in ein Elektron und das dazugehörige Elektron-Neutrino ist aus Helizitätsgründen stark unterdrückt. Dagegen findet der Zerfall des neutralen Pions mittels der stärkeren und damit schnelleren elektromagnetischen Wechselwirkung statt. Endprodukte sind hier in der Regel zwei Photonen.
Vergleich mit NukleonenWenn man die Masse dieser 2-Quark-Systeme mit den Massen des Protons oder des Neutrons, die beide 3-Quark Systeme sind, vergleicht, so fällt auf, dass das Proton bzw. das Neutron nicht 50% schwerer als ein 2-Quark System ist, wie man naiv erwarten würde. Vielmehr ist die Protonenmasse gut 6-mal so groß wie die Pionenmasse. Die Masse eines Protons oder eines Neutrons ergibt sich also nicht durch bloßes addieren der Massen ihrer drei Quarks. Die Massendifferenz zwischen ihrer realen Masse und der Summe der drei Quarkmassen erklärt man mit der Anwesenheit der für die Bindung der Quarks zuständigen Gluonen, und der sogenannten Seequarks. Diese virtuellen Quark-Antiquark Paare entstehen im Nukleon in den Grenzen der Heisenberg’schen Unschärferelation und tragen ebenso wie die Gluonen zur beobachteten Masse bei. Das Pion-AustauschmodellHeute ist bekannt, dass Restwechselwirkungen der Starken Wechselwirkung die Bindung der Nukleonen im Atomkern bewirken. Dies ist analog zu den Van-der-Waals-Kräften, die zwischen neutralen Molekülen wirken, jedoch selbst keine elementare Kraft ist; die zu Grunde liegende Kraft ist vielmehr die elektro-magnetische Wechselwirkung. Man kann eine so genannte effektive Theorie zur Atomkernwechselwirkung formulieren (Sigma-Modell), in der die Pionen die Rolle der Wechselwirkungsteilchen übernehmen. Diese zuerst von Hideki Yukawa und Ernst Stueckelberg vorgeschlagene Theorie ist zwar nur innerhalb eines begrenzten Energiebereiches gültig, erlaubt darin aber einfachere Berechnungen und anschaulichere Darstellungen. Beispielsweise kann man die von den Pionen vermittelten Kernkräfte durch das Yukawa-Potential kompakt darstellen. Dieses Potential hat bei kleinen Abständen abstoßenden Charakter (hauptsächlich über ω-Mesonen vermittelt), bei mittleren Abständen wirkt es stark anziehend (aufgrund von 2-Mesonenaustausch, analog zum 2-Photonen-Austausch bei der Van-der-Waals-Kraft) und bei großen Abständen zeigt es exponentiell abklingenden Charakter (Austausch einzelner Mesonen). Die Reichweite der Kernkraft kann über die Heisenbergsche Unschärferelation abgeschätzt werden. Es gilt und mit Einsteins berühmter Äquivalenz zwischen Energie und Masse E = mc² kann man, wenn man die Masse der Wechselwirkungsteilchen kennt, auf die Reichweite der Kraft schließen, die von diesen Teilchen übermittelt wird. Im Fall der Pionen kommt man auf Werte von wenigen Fermi (10−15 m). Diese kurze Reichweite im Vergleich zur Ausdehnung des Kerns spiegelt sich in der konstanten Bindungsenergie pro Nukleon wider, die wiederum Grundlage für das Tröpfchenmodell darstellt. Eine dieser Wechselwirkungen ist der Austausch eines geladenes Pions zwischen einem Proton und einem Neutron:
ForschungsgeschichteDas π − wurde erstmals 1947 von Donald H. Perkins in der Höhenstrahlung entdeckt. Den Zerfall des π0 erklärte Richard Dalitz 1951. Quellen
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Pion aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |