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Piturin



Piturin ist ein Gemisch aus Scopolamin und Hyoscyamin.

Es ist ein farbloses, bei Zimmertemperatur flüchtiges Alkaloid. Löslich in Wasser, Alkohol und Äther und etwas schwerer als Wasser. Mit Säuren bildet es Salze, teilweise kristallisiert es auch aus (mit Oxalsäure). Bei Kontakt mit Sauerstoff und Licht wechselt seine Farbe von gelb zu braun. Mit Iod ergibt es rote Nadeln, die bei 110° C schmelzen. Sein Geschmack – man sollte es aber nicht probieren – ist sehr bitter. Der Siedepunkt des Piturins liegt bei 244° C.

Piturin wurde 1879 von Gerrard entdeckt, aber erst von Petit mit Nikotin verwechselt. Zwei Jahre später, 1881, isolierte es Leseridge erneut und charakterisierte es als selbständiges Alkaloid.

Vergiftungssymptome

Lokal angewendet kontrahiert Piturin zunächst die Pupillen. Später folgt darauf eine starke Erweiterung der Pupillen. Parenteral verabreicht verengt es in kleinen Dosen die Pupillen, große Dosen erweitern die Pupillen stark. Schwindel, Zittern, beschleunigte und flache Atmung, beschleunigter Herzschlag, Speicheln, Sprachstörungen, psychische Erregung, Erbrechen, Krämpfe folgen daraufhin.
Bei Tieren: Tiere haben Koordinationsprobleme und werden rasch müde. Sie schlafen mit stark erweiterten Pupillen ein. Es folgen Atemlähmung und der Tod des Tieres.

Therapie

Erste Hilfe: Medizinische Kohle, Erbrechen auslösen, Natriumsulfat
Klinik: Magenspülung, Physostigmin (Anticholium), evtl. wiederholt, Plasmaexpander, ggf. Intubation, Sauerstoff

ACHTUNG: Die hier beschriebenen Erste-Hilfe-Maßnahmen sind natürlich kein Ersatz für das Aufsuchen der nächstgelegenen Notaufnahme!!!

 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Piturin aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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