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Polyamine



Unter dem Begriff Polyamine werden meist gesättigte, offenkettige oder cyclische organische Verbindungen zusammenfasst, die mehrere Aminogruppen enthalten. Polyamine sind je nach Kettenlänge farblos bis gelblich gefärbt und sind entweder flüssig oder fest.

Nach der IUPAC-Nomenklatur wird Polyaminen ein "Aza..." vorangestellt.

Verwendung

Polyamine finden unter anderem als Härtungsmittel für Epoxidharze sowie zur Herstellung additiv härtender Zweikomponentenlacke Verwendung. Da kurzkettige Polyamine auch bei Verwesungsprozessen entstehen, schrieb man diesen früher Leichengift-Charakter zu und nannte sie Ptomaine. Polymere Polyamine sind unter anderem die Polyethylenimine und kationische Flockungsmittel gerechnet, die quartäre Ammoniumgruppen enthalten.

Biogene Polyamine wie Spermidin und Spermin sind kleine polykationische Moleküle. Diese können mit Ribonukleinsäuren interagieren und deren Eigenschaften verändern. Es wird angenommen, dass Polyamine zu einem gewissen Grad supercoiled und gefaltene DNA stabilisieren können. Der Anteil an Polyaminen in der Zelle scheint stöchiometrisch mit dem Gehalt an RNA zu sein. Des Weiteren sind Polyamine vor allem im Zellkern und in den Ribosomen konzentriert. Zu einem gewissen Grad können Polyamine K+ und Mg2+ Ionen ersetzen. P. könnten eine essentielle Rolle in Nukleinsäure- , Proteinsynthese und Zellentwicklung spielen. Darüber hinaus können sie einige Enzyme aktivieren wie die Serine/Threonine Proteinkinase CK2. Der geschwindigkeitsbestimmende Schritt bei der Polyaminsynthese wird durch die Ornithindecarboxylase vollführt. Bei Krebs ist die Ausscheidungsrate von P. deutlich erhöht.

 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Polyamine aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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