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Polychlorierte NaphthalinePolychlorierte Naphthaline (PCN) sind chlorierte Kohlenwasserstoffe, die durch die Chlorierung von Naphthalinen hergestellt werden. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
NomenklaturDie 75 isomeren PCN werden in der Technik und Toxikologie mit einem Kürzel PCN-X bezeichnet, wobei X für eine Zahl zwischen 1 und 75 stehen kann.[1] So bezeichnet PCN-48 oder PCN 48 den Stoff 2,3,6,7-Tetrachlornaphthalin. Gemische von PCN werden oft durch Aneinanderreihen der darin enthaltenen Isomere festgelegt: PCN-33/34/37, PCN 28/43 oder PCN-38/40. EigenschaftenChemische EigenschaftenDie allgemeine Summenformel ist C10H8−nCln, wobei n höchstens 8 sein kann. Wie bei Dioxinen und polychlorierten Biphenylen (PCB) existieren verschiedene Kongenere von PCN. Von den theoretisch möglichen 75 Kongeneren mit ein bis acht Chloratomen werden in technischen PCN-Produkten 67 eingesetzt.[2] Fast alle Produkte enthalten ein Gemisch verschiedener Isomere. VerwendungPCN haben eine insektizide und fungizide Wirkung und werden daher in Holzschutzmitteln eingesetzt. Bei Schiffen dienen sie als Zusatz für wasserfeste Metallfarben. Zudem finden sie als Ersatzstoffe für polychlorierte Biphenyle in Kunstharzen und Dichtungsmassen, als Flammschutzmittel und als Weichmacher Verwendung. Die geschätzte globale Produktion von PCN lag bis zum Jahr 1998 bei 150.000 Tonnen[3], wobei die Produktion in den meisten Ländern seit 1970 stark eingeschränkt wurde. PCN fand früher auch in Nebelmunition Verwendung. Die möglichen folgen von Emissionen von PCN und ähnlichen Stoffen aus Nebelmunition in die Umwelt beschreibt ein lange Zeit unter Verschluss gehaltenes Dokument der Schweizer Armee: Die in Vernebelungsübungen während des Zweiten Weltkriegs eingesetzte Munition führte aufgrund schwerer Vergiftungserscheinungen zur Zwangsschlachtung von 15.000 Rindern.[4] Biologische Bedeutung und ToxizitätPCN können – wie andere chlorierte Kohlenwasserstoffe (zum Beispiel Pentachlorphenol, Polychlorierte Dibenzodioxine und Dibenzofurane) – Chlorakne auslösen. Tests mit Schweinen, Kühen, Ratten und Schafen zeigten, dass die Giftwirkung mit steigender Anzahl von Chloratomen zunimmt. Mono-, di- und trichlorierte Verbindungen zeigten keine bis geringe Toxizität, tetra- und höherchlorierte Naphthaline führten auch in geringeren Dosen zu systemischen Erkrankungen bis zum Tod der Tiere.[5] PCN stehen zur Diskussion als langlebige organische Schadstoffe in die Stockholmer Konvention aufgenommen zu werden. Einzelnachweise
Kategorien: Organochlorverbindung | Stoffgruppe |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Polychlorierte_Naphthaline aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |