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Probekörper



 

Probekörper oder Prüfkörper finden in Prüf- und Messverfahren Anwendung, und zwar entweder als Prüfgegenstand oder als Prüfmittel:

  • In der Werkstoffprüfung sind Probekörper speziell angefertigte und geformte Materialproben; sie sind insofern Gegenstand der Prüfung.
  • Als Probekörper werden aber auch Objekte bezeichnet, die – ohne selbst Prüfgegenstand zu sein – in zu prüfende Systeme eingebracht werden. Hier haben sie die Funktion eines Prüfmittels.

Sind die Eigenschaften von Probekörpern in entsprechenden DIN-Vorschriften beschrieben, spricht man von Normprüfkörpern. Es gibt Firmen, die auf den Vertrieb unterschiedlichster Probekörper spezialisiert sind.


Inhaltsverzeichnis

Probekörper in der Werkstoffprüfung

 

In der Werkstoffprüfung sind Probekörper aus dem zu prüfenden Werkstoff hergestellte Objekte mit genau festgelegten Eigenschaften wie Form, Maß oder stofflicher Zusammensetzung. Sie werden in speziellen Prüfvorrichtungen (z. B. der Universalprüfmaschine) definierten mechanischen, thermischen oder chemischen Belastungen ausgesetzt, um die Materialeigenschaften und bestimmte Werkstoffkenngrößen zu ermitteln.

Beispielsweise werden im Scherversuch ein Rundstab, im Kerbschlagbiegeversuch ein einseitig eingekerbter Stift und bei der Prüfung der Feuerfestigkeit eine kegelförmige Materialprobe („Segerkegel“) als Probekörper eingesetzt.

Probekörper als Prüfmittel

Prüfkörper für die Prüfung von Messgeräten

Für die Prüfung von Messgeräten (z. B. bei der Kalibrierung) werden Prüfkörper mit exakt definierten messbaren Eigenschaften (Messwerten) als Referenz verwendet.

Probekörper in der Feldstärkemessung

Bei der Ausmessung der Feldstärke von physikalischen Feldern (Gravitationsfeld, Elektrisches Feld, Magnetisches Feld) werden Probekörper in das Feld eingebracht; die auf den Probekörper wirkende Kraft wird gemessen und gibt Aufschluss über die Stärke des zu messenden Feldes.

Normprüfkörper in der Klosettentwicklung

 

In der nach DIN 1385 / DIN EN 997 durchgeführten Funktionsprüfung von Toilettenspülungen werden als Ersatz für die realen menschlichen Fäkalien künstlich nachgebildete „Kotwürste“ als Probekörper benutzt. Diese Normprüfkörper sind nicht käuflich erhältlich sondern müssen vom Prüfer aus Kunstdarm und anderen Materialien selbst hergestellt werden. Nach einem Vorschlag der Universität Paris[2] ergibt folgende Mischung für die Füllung der Würste realitätsnahe Resultate (es darf angenommen werden, dass damit mehr als eine Wurst befüllt werden soll):

  • 2500 g Mehl
  • 1500 g Ketchup
  • 900 g Haferflocken
  • 500 g Kakao
  • 550 g Senf
  • 2,5 l Wasser
  • 0,5 l Speiseöl

Siehe auch

Quellen

  1. Entwässerungstechnik im Wandel – 4,5 Liter WC-Spülung (Fachhochschule Münster), S. 23
  2. Wassersparende Klosettentwicklungen (KERAMAG), S. 19
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Probekörper aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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