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Psilocybin
Psilocybin ist ein Indolalkaloid aus der Gruppe der Tryptamine, welches in einigen Pilz-Arten vorkommt, insbesondere der Gattung Psilocybe (P. azurescens, P. tampanensis, P. cubensis, P. cyanescens, P. mexicana, u.a.); diese werden landläufig als Zauberpilze oder Magic Mushrooms bezeichnet. Der Konsum von Psilocybin bewirkt Halluzinationen, die denen von LSD ähneln, in der Regel jedoch kürzer und weniger intensiv sind. Für diese Wirkung verantwortlich ist das Hydrolyse-Produkt Psilocin. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
GeschichtlichesPsilocybinhaltige Pilze wurden in indianischen Kulturen wie den Azteken zu rituellen Zeremonien verzehrt. Im Jahre 1957 machte der US-Ethnologe Richard Gordon Wasson durch seinen Artikel "Magic Mushrooms" die Pilze im Westen bekannt. NebenwirkungenSchwindel, Übelkeit und Erbrechen können als Nebenwirkung von Psilocybin auftreten. Schwere organische Schäden sind nicht bekannt. Eine holländische Regierungsstudie (CAM-Studie) kam zu dem Schluss, dass der Konsum von Psilocybin nicht signifikant von psychotischen Begleiterscheinungen geprägt sei.[2] Flashbacks wurden auch bei anderen Halluzinogenen wie LSD beobachtet. Inwieweit Rückstandsspuren im körperlichen Depotgewebe dafür verantwortlich sind, ist ungeklärt. Die medizinische Fachliteratur beschreibt einen Fall, in dem Psilocybin-Konsum (in Kombination mit Cannabis) zu HPPD führte.[3] Jochen Gartz gibt an, hunderttausende Versuche weltweit mit entsprechenden Pilzen in verschiedenen Dosierungen wären weder von Psychosen noch schweren Flashbacks begleitet gewesen, die das Alltagsleben der Pilzkonsumenten beeinträchtigt hätten.[4] Siehe auch: Psilocybin-Syndrom bei Pilzvergiftung Kombination mit Monoaminooxidase-HemmernDie gleichzeitige Einnahme von Monoaminooxidase-Hemmern (MAOH) kann den Psilocybin-Trip verlängern und intensivieren, aber auch in einer wenig berechenbaren Form verändern, da diese Kombination die Gehirnchemie komplex beeinflusst (siehe auch Serotonin-Syndrom). Die MAO-Hemmer blockieren das Enzym Monoaminooxidase, welches organische Amine, darunter Psilocybin/Psilocin und etliche Neurotransmitter, (via oxidaktiver Desaminierung) abbaut. Kurzwirksame reversible Hemmer wie Harmalin, unterliegen nicht den strengen Diätvorschriften, die für irreversible MAO-Hemmer gelten; letztere wurden vor 40 Jahren als Antidepressiva in die Psychiatrie eingeführt. Für Psilocybin existieren neben MAO noch weitere Abbauwege im Organismus. ChemiePsilocybin ist ein Zwitterion. Im Körper wird Psilocybin durch Abspaltung einer Phosphatgruppe in Psilocin überführt. Beide Substanzen isolierte Albert Hofmann aus natürlich gewachsenen und ebenso aus angezüchteten Pilzen und Mycelien der Psilocybe mexicana und Psilocybe cubensis und berichtete Anfang 1958 darüber. Danach gelang ihm auch die Totalsynthese. Psilocybin ist ein Tryptamin, enthält also ein Indol-Fragment. Daher kann es mittels Ehrlich-Reagenz bei der Dünnschichtchromatographie (DC) nachgewiesen werden. In getrockneten Pilzen liegt die Menge an Psilocybin zwischen 0,1 % und 2 %. RechtslageBundesrepublik DeutschlandMit der Vierten Betäubungsmittel-Gleichstellungsverordnung (4. BtMGlV)[5] vom 21. Februar 1967, in Kraft getreten am 25. Februar 1967, wurden Psilocybin und Psilocin in der Bundesrepublik Deutschland den betäubungsmittelrechtlichen Vorschriften des Opiumgesetzes unterstellt. Heute sind Psilocybin und Psilocin in Anlage I zu § 1 BtMG (nicht verkehrsfähige und nicht verschreibungsfähige Stoffe) aufgelistet, das heißt, jeglicher Umgang (mit Ausnahme des Konsums) mit diesen Substanzen ist für die Allgemeinheit generell verboten. Quellen
Literatur
Siehe auch
Kategorien: Tryptamin | Halluzinogen |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Psilocybin aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |