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Purpurküpe



Purpurküpe (Fermentationsküpe) nennt man ein Färbebad, das zur Herstellung von echten Purpurstoffen dient. In der Antike war das Material vorwiegend Wolle und Seide. Man verwendete dazu Purpurschnecken wie Murex trunculus, Murex brandaris, Thais haemastoma u.a.

Im gesamten Mittelmeerraum sind Spuren von Purpurfabriken zu finden, die auf eine rege Aktivität in der Antike und im frühen Mittelalter hinweisen.

Seit dem Fall von Byzanz im Jahre 1453 hat man nicht mehr von Purpurfärbungen im großen Stil gehört. Rezepte liegen keine vor, wohl aber beschreibt Plinius der Ältere (1. Jh.) in der „Naturalis Historiae“ seine Beobachtung einer Purpurherstellung:

„Man nimmt dann die Ader (die Hypobronchialdrüse) heraus, von der wir gesprochen haben, fügt das nötige Salz hinzu, etwa einen Sextarius auf 100 Pfund; man weicht sie nach der Regel drei Tage ein, denn die Stärke ( der Zubereitung) ist umso größer, je frischer sie ist. Man erhitzt sie dann in einem Gefäss aus Blei, rechnet für 100 Amphoren Wasser 500 Pfund Färbemittel und erhitzt sie mit gleichbleibend mäßigwarmem Dampf und deswegen in der Röhre eines langen Ofens. Wenn auf diese Weise die Fleischteile, die zwangsläufig an den Adern hängengeblieben sind, wiederholt abgeschöpft wurden und sich im Kessel alles nach etwa zehn Tagen geklärt hat, taucht man versuchsweise gereinigte Wolle in die Flüssigkeit und kocht den Saft so lange, bis die erhoffte Wirkung erreicht ist.“

Chemisch geht es um die Reduktion des Färbebades, damit der Farbstoff haltbar auf die Faser aufziehen kann. Ausgelöst wird diese Reduktion durch die einsetzende Gärung (Fermentation) nach ungefähr drei Tagen. Dafür scheinen die organischen Bestandteile, die zwangsläufig an den Drüsen hängen bleiben, verantwortlich zu sein. Nach neuesten Versuchen darf die Küpe nicht zum Kochen kommen. Bei einer konstanten Temperatur und in der richtigen alkalinen Umgebung haben sie die besten Chancen, vermutlich ein Bakterium zu entwickeln, das die Reduktion in Gang bringt. Sie allein macht es möglich, dass der Farbstoff während des Eintauchens auf die Wolle oder Seide aufzieht und dann an der Luft zu einer der vielen Purpurvarianten von violettrot zu blauviolett oxidiert.

 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Purpurküpe aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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