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PyrophorAls pyrophor (griechisch, von pyr = Feuer und phorein = tragen, also feuertragend) werden chemische Stoffe bezeichnet, die fein verteilt schon bei Raumtemperatur und an der Luft heftig mit Sauerstoff reagieren. Die bei dieser Oxidation freiwerdende Energie ist so hoch, daß die Stoffe glühen oder sogar Feuererscheinung zeigen. Der Begriff kann auch auf andere, selbstentzündliche Substanzen und Gemische erweitert werden.[1] Weiteres empfehlenswertes FachwissenPyrophore sind z. B. bestimmte Metallstäube, die (meist bei niedriger Temperatur) aus ihren Oxiden durch Wasserstoff reduziert werden oder durch andere chemische Umsetzungen hergestellt werden. Zu diesen pyrophoren Metallen zählen z. B. Magnesium, Titan, Nickel, Cobalt, Eisen, Blei, die Lanthanoide und die Actinoide, aber auch Metalloxide in ihren niedrigsten Oxidationsstufen (Oxydule genannt), wie z. B. Manganoxydul und Uranoxydul. Auch Bleistaub ist pyrophor und verbrennt unter Einwirkung von Sauerstoff, wodurch es zu Blei(II,IV)-oxid (Pb3O4, Mennige) oxidiert wird. Pyrophores Eisen wird u. a. durch die vorsichtige, unter Luftausschluß stattfindende Zersetzung von Eisen(II)-oxalat erzeugt. Das wohl meistverwendete Pyrophor ist eine Legierung aus ca. 70% Lanthanoiden (Cer, Lanthan, Yttrium etc.) und 30% Eisen. Sie wird in Feuerzeugen als Feuerstein verwendet. Der pyrophore Effekt wird durch den staubfeinen Abrieb dieser Legierung erzeugt, welche vom Reibstein beim Drehen abgetragen wird. Auch Nichtmetalle können pyrophore Eigenschaften besitzen, so z. B. weißer Phosphor und bestimmte Schwefelverbindungen. Weißer Phosphor entzündet sich fein verteilt an der Luft (Herstellung siehe Phosphor). Pyrophore Schwefelleber entsteht z. B., wenn sulfathaltige Minerale (Alaun, Kieserit, Kaliumsulfat etc.) mit reduzierenden Substanzen wie Zucker oder Mehl unter Luftausschluß erhitzt werden. Das Erglühen dieser Präparate beruht auf der außerordentlich feinen Verteilung derselben, infolge derer sie dem Sauerstoff eine sehr große Angriffsfläche bieten. Reduziert man die genannten Metalle bei höherer Temperatur, so dass sie dichter werden, sind sie nicht mehr pyrophor. Der aus Alaun dargestellte Pyrophor wurde 1711 von Wilhelm Homberg entdeckt (Hombergs Phosphor), aber erst Carl Wilhelm Scheele gab 1777 die richtige Erklärung für das Erglühen. Pyrophore Stoffe in Kriegswaffen
Quellen
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Pyrophor aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |