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Quetiapin
Quetiapin ist ein atypisches Neuroleptikum, das in Deutschland zur Behandlung von Schizophrenie und Manien bei bipolarer Erkrankung zugelassen ist. In der Schweiz wird es zur Behandlung von Zwangserkrankungen eingesetzt [1] Eine phasenprophylaktische Wirkung ist nicht nachgewiesen; eine Wirkung gegen depressive Phasen der bipolaren Erkrankung wurde in einer US-Studie belegt.[2] Die Zulassung für Quetiapin – als bislang einziges Atypikum – wurde durch die FDA auf die Monotherapie solcher depressiven Phasen erweitert. Im deutschen Sprachraum ist Quetiapin in dieser Indikation noch nicht zugelassen. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
ChemieQuetiapin ist ein Dibenzothiazepin-Derivat, strukturell ähnlich dem Clozapin, Olanzapin und Zotepin. PharmakologieQuetiapin bindet an mehrere Rezeptoren, die mit seiner atypischen, antipsychotischen Wirksamkeit in Verbindung gebracht werden: insbesondere Serotonin-5-HT2-Rezeptoren ferner auch Dopamin-D2-Rezeptoren. Die Blockade der D2-Rezeptoren in nigrostriatalen Strukturen ist sog. "loose binding" ("lockere Bindung"), ähnlich dem Clozapin, also wird das Komplex Antipsychotikum-D2low (niedrigaffinen Dopamin-2-Rezeptoren) leicht durch den physiologischen Ligand (Dopamin) gelöst, wodurch für Quetiapin sowie Clozapin ein sehr niedriges EPMS-induzierendes Potential postuliert wird; Quetiapin scheint nach Clozapin das zweitniedrigstes EPMS-Potenzial von allen Atypika zu haben.[3] Außerdem hat Quetiapin eine σ-Rezeptor-antagonistische Wirkung, deren Bedeutung jedoch noch nicht geklärt ist. Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme, Schläfrigkeit und Hypotonie verbunden mit Schwindel treten insbesondere während der ersten Behandlungswochen auf. Extrapyramidale Nebenwirkungen (Extrapyramidalmotorisches System) wurden unter Behandlung mit Quetiapin nicht häufiger beobachtet als unter anderen Neuroleptika.[4] Quetiapin beschleunigt bei Alzheimer den geistigen Verfall, dies wurde in einer Studie des Institute of Psychiatry nachgewiesen.[5] Quetiapin wird in der Leber über das cytochromabhängige Enzymsystem CYP 3A4 abgebaut; dabei entsteht der potentiell aktive Metabolit N-Desalkylquetiapin[6], der eine Halbwertszeit von etwa 12 Stunden besitzt. Hemmstoffe dieses Enzymsystems, wie z. B. Ciprofloxacin, Erythromycin, Ketoconazol, Cimetidin und Grapefruitsaft können den Abbau von Quetiapin zum Teil deutlich verlangsamen. Quetiapin wird in Deutschland unter dem Handelsnamen Seroquel® vertrieben. Siehe auchQuellen
Kategorien: Chemische Verbindung | Antipsychotikum | Arzneistoff |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Quetiapin aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |